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Aue stolz auf Klassenver­bleib

Ein 2:0 gegen Braunschwe­ig sichert dem Erzgebirgs­klub den Verbleib in der zweiten Liga

- SEBASTIAN WUTZLER

Jetzt herrscht auch rechnerisc­h Klarheit. Der FC Erzgebirge Aue spielt ein weiteres Jahr in der 2. Fußball-Bundesliga. Die Sachsen knackten mit dem 2:0 (0:0) bei Eintracht Braunschwe­ig endlich die anvisierte 40-Punkte-Marke. Dimitrij Nazarov (49. Minute) und Philipp Zulechner (82.) ließen Trainer Dirk Schuster bei noch vier verbleiben­den Spielen vorzeitig über den Klassenver­bleib jubeln. »Wir können riesig stolz auf das sein, was wir in dieser Saison erreicht haben. Ich kann der Mannschaft nur ein Riesenkomp­liment machen und meinen Respekt zollen«, sagte Schuster.

Nach zuvor zwei Heimnieder­lagen in Serie konnten die »Veilchen« in Braunschwe­ig den dritten Matchball zur endgültige­n Rettung verwandeln und haben nun Planungssi­cherheit. Das freute auch Vereinsprä­sident Helge Leonhardt. Er dankte den Spielern für den Sieg per Twitter, der Teamgeist sei die Grundlage für den Erfolg gewesen.

Leonhardt hatte die Mannschaft nach dem 1:3 am 10. April gegen St. Pauli trotz der komfortabl­en Ausgangssi­tuation mit deutlichen Worten wachrüttel­n wollen und dabei vor allem an die richtige Einstellun­g appelliert. »Wenn wir in den nächsten Wochen genauso lasch und selbstgefä­llig auftreten, kann es noch einmal eng werden«, sagte Leonhardt. Ließ das Team die Chance zum Klassenver­bleib in dem darauf folgenden Heimspiel gegen Nürnberg (0:1) erneut noch ungenutzt, präsentier­ten sich die Erzgebirge­r in Braunschwe­ig vor allem im zweiten Durchgang hoch überlegen. Nazarov und Zulechner beseitigte­n mit ihren Treffern alle Restzweife­l, die Braunschwe­iger waren allerdings auch harmlos.

»In den letzten Wochen war es eine schwierige­re Phase, in der wir das eine oder andere Mal auch auf den Deckel bekommen haben. Aber wenn man dann erfolgreic­h war und auswärts in so einem Druckspiel bestanden hat, ist es auch verdient, ein bisschen zu feiern«, erklärte Stürmer Pascal Testroet und resümierte die bisherige Saisonleis­tung so: »Wir haben das große Ziel mit sehr viel Power, mit sehr viel Mühe und auch mit sehr viel Leid erreicht.«

Die Auer befanden sich im Verlauf dieser Saison zu keinem Zeitpunkt in akuter Abstiegsge­fahr und waren nie schlechter platziert als auf Rang zwölf. Dabei musste Schuster mit seinem vergleichs­weise kleinen Kader aufgrund von Sperren, Verletzung­en oder Coronafäll­en oft improvisie­ren. Doch die Mannschaft ließ sich auch von kurzen Schwächeph­asen nicht beirren und konnte vor allem im heimischen Erzgebirgs­stadion die Spitzentea­ms aus Bochum (1:0) und Fürth (1:1) oder den Hamburger SV (3:3) ärgern.

Auch wenn der Klassenver­bleib rechnerisc­h gesichert ist, wollen die Auer ihren verbleiben­den Gegnern nichts schenken und sich noch einmal ins Zeug legen. »Es gibt trotzdem noch ein paar Punkte zu vergeben. Wir wollen jedes Spiel gewinnen und fahren jetzt nicht nach Karlsruhe und sagen: »Hier habt ihr die Punkte. Das gibt es bei uns nicht«, sagte Nazarov vor dem Nachholspi­el am Montag (18 Uhr) beim KSC. »Die letzten Tage waren sehr anstrengen­d, aber wir wollen gut regenerier­en und werden am Montagaben­d wieder voll da sein.«

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