Aue stolz auf Klassenverbleib
Ein 2:0 gegen Braunschweig sichert dem Erzgebirgsklub den Verbleib in der zweiten Liga
Jetzt herrscht auch rechnerisch Klarheit. Der FC Erzgebirge Aue spielt ein weiteres Jahr in der 2. Fußball-Bundesliga. Die Sachsen knackten mit dem 2:0 (0:0) bei Eintracht Braunschweig endlich die anvisierte 40-Punkte-Marke. Dimitrij Nazarov (49. Minute) und Philipp Zulechner (82.) ließen Trainer Dirk Schuster bei noch vier verbleibenden Spielen vorzeitig über den Klassenverbleib jubeln. »Wir können riesig stolz auf das sein, was wir in dieser Saison erreicht haben. Ich kann der Mannschaft nur ein Riesenkompliment machen und meinen Respekt zollen«, sagte Schuster.
Nach zuvor zwei Heimniederlagen in Serie konnten die »Veilchen« in Braunschweig den dritten Matchball zur endgültigen Rettung verwandeln und haben nun Planungssicherheit. Das freute auch Vereinspräsident Helge Leonhardt. Er dankte den Spielern für den Sieg per Twitter, der Teamgeist sei die Grundlage für den Erfolg gewesen.
Leonhardt hatte die Mannschaft nach dem 1:3 am 10. April gegen St. Pauli trotz der komfortablen Ausgangssituation mit deutlichen Worten wachrütteln wollen und dabei vor allem an die richtige Einstellung appelliert. »Wenn wir in den nächsten Wochen genauso lasch und selbstgefällig auftreten, kann es noch einmal eng werden«, sagte Leonhardt. Ließ das Team die Chance zum Klassenverbleib in dem darauf folgenden Heimspiel gegen Nürnberg (0:1) erneut noch ungenutzt, präsentierten sich die Erzgebirger in Braunschweig vor allem im zweiten Durchgang hoch überlegen. Nazarov und Zulechner beseitigten mit ihren Treffern alle Restzweifel, die Braunschweiger waren allerdings auch harmlos.
»In den letzten Wochen war es eine schwierigere Phase, in der wir das eine oder andere Mal auch auf den Deckel bekommen haben. Aber wenn man dann erfolgreich war und auswärts in so einem Druckspiel bestanden hat, ist es auch verdient, ein bisschen zu feiern«, erklärte Stürmer Pascal Testroet und resümierte die bisherige Saisonleistung so: »Wir haben das große Ziel mit sehr viel Power, mit sehr viel Mühe und auch mit sehr viel Leid erreicht.«
Die Auer befanden sich im Verlauf dieser Saison zu keinem Zeitpunkt in akuter Abstiegsgefahr und waren nie schlechter platziert als auf Rang zwölf. Dabei musste Schuster mit seinem vergleichsweise kleinen Kader aufgrund von Sperren, Verletzungen oder Coronafällen oft improvisieren. Doch die Mannschaft ließ sich auch von kurzen Schwächephasen nicht beirren und konnte vor allem im heimischen Erzgebirgsstadion die Spitzenteams aus Bochum (1:0) und Fürth (1:1) oder den Hamburger SV (3:3) ärgern.
Auch wenn der Klassenverbleib rechnerisch gesichert ist, wollen die Auer ihren verbleibenden Gegnern nichts schenken und sich noch einmal ins Zeug legen. »Es gibt trotzdem noch ein paar Punkte zu vergeben. Wir wollen jedes Spiel gewinnen und fahren jetzt nicht nach Karlsruhe und sagen: »Hier habt ihr die Punkte. Das gibt es bei uns nicht«, sagte Nazarov vor dem Nachholspiel am Montag (18 Uhr) beim KSC. »Die letzten Tage waren sehr anstrengend, aber wir wollen gut regenerieren und werden am Montagabend wieder voll da sein.«