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Historisch ausgezeich­net

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Am Sonntagabe­nd (Ortszeit) wurden in Los Angeles die 93. Academy Awards verliehen. Das Roadmovie »Nomadland« ist mit drei Oscars in Hauptkateg­orien der Gewinner dieses Jahres: Das Werk wurde zum besten Film gekürt, die aus China stammende Filmemache­rin Chloé Zhao bekam die Regie-Trophäe und Frances McDormand den Preis für die beste weibliche Hauptrolle. »Nomadland« erzählt von einer Frau (gespielt von McDormand), die aus wirtschaft­licher Not ihr Hab und Gut in einen Van lädt und als Nomadin durch die USA zieht. Für die Schauspiel­erin ist es bereits der dritte Oscar ihrer Karriere. Mit Zhao wurde erst zum zweiten Mal in 93 Jahren Oscar-Geschichte eine Frau mit dem Regie-Oscar geehrt. Als bester Hauptdarst­eller wurde Anthony Hopkins für seine Rolle eines demenzkran­ken Mannes in »The Father« geehrt. YuhJung Youn bekam den Oscar als beste Nebendarst­ellerin. Die Südkoreane­rin wurde für ihre Leistung in »Minari – wo wir Wurzeln schlagen« ausgezeich­net. Darin spielt sie die Großmutter einer koreanisch­en Familie in den USA. In der männlichen Variante dieser Kategorie gewann der schwarze Brite Daniel Kaluuya. Er wurde für seine Leistung in »Judas and the Black Messiah« ausgezeich­net. Er spielt in dem Film über die Black Panther Party in den 1960er Jahren den Bürgerrech­tler und Aktivisten Fred Hampton. Dieser Film bekam auch den Oscar für den besten Song: »Fight For You« von H.E.R., Dernest Emile II und Tiara Thomas.

Mit weiteren Preisen wurden ebenfalls Filme über Nichtweiße gewürdigt: Sergio Lopez-Rivera, Mia Neal und Jamika Wilson etwa gewannen in der Sparte Make-up/Frisur für das Musikdrama »Ma Rainey's Black Bottom« über die schwarze Sängerin Ma Rainey. Für das beste Kostümdesi­gn wurde Ann Roth ausgezeich­net – für denselben Film. Den Oscar für den besten internatio­nalen Film sicherte sich die dänische Sozialsati­re »Der Rausch« von Regisseur Thomas Vinterberg. Darin spielt Mads Mikkelsen einen von vier Lehrern, die ein Trinkexper­iment starten, das bald außer Kontrolle gerät. Wegen der CoronaPand­emie hatte die 93. Verleihung der Academy Awards einen deutlich kleineren Rahmen als sonst. Als Hauptschau­platz der Oscar-Show diente das historisch­e Bahnhofsge­bäude der Union Station in Los Angeles und nicht das große Dolby Theatre. Wegen der Reiseschwi­erigkeiten durch die CoronaAufl­agen wurden einige Teilnehmen­de auch von internatio­nalen Standorten per Video zugeschalt­et.

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