»GoEast«-Festival: Alina Gorlova ausgezeichnet
Der Dokumentarfilm »This rain will never stop« (Ukraine, Lettland, Deutschland, Katar 2020) von Alina Gorlova gewinnt den mit 10 000 Euro dotierten Hauptpreis des »goEast«Festivals des mittel- und osteuropäischen Films, die »Goldene Lilie«. Die Regisseurin richte durch den gewagten Einsatz filmischer Stilelemente den Blick auf einen jungen Mann, der sich in den Konfliktwelten in Syrien und in Donbass gefangen sehe, teilte die Jury am Montagabend in Wiesbaden zur Begründung mit. Gorlovas Vision, »äußerlich stoisch und voller Empathie, überschreitet einfache Grenzen, indem sie Bild und Ton als sensorische Erfahrung nutzt«.
Juja Dobrachkous erhält für ihr Werk »Bebia, à mon seul désir« (Georgien, Großbritannien 2020) den mit 7500 Euro dotierten Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für die beste Regie. Die Jury würdigte ihren Mut, die Geschichte aus den Augen einer jungen georgischen Frau zu erzählen und dabei Vorurteile, die der Vergangenheit angehören, »als generationsübergreifendes Heilmittel« zu nutzen. Die visuelle Sprache des Films erschaffe eine individuelle Welt, die die Charakterbilder untermauere und die Handlung vertiefe.
Der Film »How I became a Partisan« (Slowakische Republik, Tschechische Republik 2021) von Vera Lacková wird mit dem Preis für Kulturelle Vielfalt ausgezeichnet. Er entwickele sich zu einer »bewegenden, persönlichen Reise«, urteilte die Jury. Die Regisseurin schildere den Überlebenskampf ihrer Familie während des Zweiten Weltkriegs und verbinde ihn mit ihren eigenen Erfahrungen als Roma-AngehörigeinderheutigenZeit.Miteinerlobenden Erwähnung bedachte die Jury den Streifen »Chupacabra« (Russland 2020) von Grigory Kolomytsev. Es handele sich um ein sehr gutes Spielfilmdebüt mit einer »klaren Inszenierung und einer wunderbar poetischen Klangkulisse«. Der Film offenbare die Verständigungsprobleme zwischen Erwachsenen und Kindern und überzeuge durch die »bemerkenswerte schauspielerische Leistung« der jungen Protagonisten.