Ausstellung erinnert an critz Bauer
Eine Ausstellung in Berlin erinnert jetzt (bis 17. Oktober) an den Juristen und früheren hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer (1903-1968), der eine entscheidende Rolle bei der Festnahme des NS-Verbrechers Adolf Eichmann spielte. Bauer, der als Jude und Sozialdemokrat vor den Nazis flüchten musste und 1949 aus dem schwedischen Exil nach Deutschland zurückkehrte, habe gegen große Widerstände wichtige Strafverfahren gegen NS-Täter vorangebracht, teilte das Dokumentationszentrum Topographie des Terrors mit.
Die Ausstellung dokumentiert mit rund 250 Originalobjekten sowie Tonund Filmaufnahmen Bauers Lebensgeschichte. Wegen der Corona-Pandemie bleibt das Dokumentationszentrum geschlossen. Vorträge zum Thema werden als Live-Stream angeboten. Die Ausstellung sollte am Dienstagabend von Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) und Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) online eröffnet werden.
Der in Stuttgart geborene Jurist wurde 1930 jüngster Amtsrichter der Weimarer Republik. Eine wichtige Rolle spielte Bauer bei den Frankfurter Auschwitz-Prozessen gegen Mitglieder der Wachmannschaften des Vernichtungs- und Konzentrationslagers. Bei der Ergreifung Eichmanns, dem ehemaligen Leiter des »Judenreferats« im Reichssicherheitshauptamt, gab Bauer entscheidende Hinweise zu dessen Aufenthaltsort. Nach der Entführung durch den israelischen Geheimdienst in Argentinien wurde Eichmann 1962 in Israel nach einem Prozess zum Tode verurteilt und hingerichtet.