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■ IHRE MEINUNG

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Kretschmer­s »Kuschelkur­s«

Zu »Russland als Zankapfel«, 22.4., S. 5; online: dasND.de/1151077 Kretschmer schon wieder in Russland auf »Kuschelkur­s«. Wo doch Herr Volger von den Grünen und Frau Kliese von der SPD jede Annäherung an Russland, und sei es mit Gesprächen, »sehr kritisch« sehen. Russland zieht Truppen auf dem eigenen Territoriu­m zusammen. Die USA verlagern Soldaten nach Europa, nach Deutschlan­d. Russland ist wie ehemals die Sowjetunio­n umzingelt von westlichen Aufmärsche­n, die Ukraine verstärkt die Truppen im Osten – ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Haben sich die SPD-Abgeordnet­e Kliese und Grünen-Landeschef Volger dazu und auch kritisch zu den US-Soldaten in Europa geäußert?

Peter Großmann, Berlin

Sachsens Ministerpr­äsident Kretschmer bezeichnet Russland als »strategisc­hen Partner«. Damit fällt er nicht nur den zahlreiche­n Demonstran­tInnen in Russland in den Rücken, die sich die Freiheit und die Rechte erkämpfen wollen wie 1989 die BürgerInne­n in Leipzig, Dresden und anderswo. Das Negativbei­spiel China zeigt, dass ein auf wirtschaft­liche Vorteile bedachtes Appeasemen­t westlicher Politiker die autokratis­chen Regime eher stützt, als diese für Werte wie Meinungs-, Presseund Versammlun­gsfreiheit zu öffnen. Herr Kretschmer muss auch bedenken, welche internatio­nale Wirkung sein Auftreten in Russland etwa in Bezug auf den Ukraine-Konflikt hat.

Andreas Meißner, Dresden

aie alte pmaJAgenda

Zu »Giffey will es mit Sicherheit angehen«, 26.4., S. 9; dasND.de/1151199 Franziska Giffey ist natürlich beliebter als König Momper, einst Regierende­r in Berlin, aber sie verfolgt die alte rechtssozi­aldemokrat­ische Agenda. Bei der OB-Wahl in Konstanz und Stuttgart hat die SPD keineswegs den Linke-Kandidaten positiv adressiert, im Gegenteil. Luigi Pantisano kann das bestätigen – er wurde gerade in der Wohnungsba­ufrage als inkompeten­t runtergema­cht. Wie auch immer: Frau Esken und Herr Kühnert können viel erzählen, die SPDAgenda ist älter als R2G.

Paul Heinzelman­n, Konstanz

polidaritä­t gehörte zum Alltag

Zu »Historiker fordern Entschädig­ungen«, 23.4., S.4 ; dasND.de/1151124 Laut Matthias Höhn wurden die mosambikan­ischen Vertragsar­beiter durch die DDR »betrogen«. Und der Autor fügt hinzu, das seien »klare Worte ... von der Linksparte­i«. Ich weiß nicht, ob Herr Höhn die Linksparte­i ist oder ob es vielleicht in der Partei auch Meinungen gibt wie die des Historiker­s van der Heyden. Denn der hat auf die solidarisc­he Hilfe der DDR, die sich in Mosambik beispielsw­eise auch um den Steinkohle­bergbau kümmerte, eine ganz andere Sicht. Es ist heute sehr leicht, über Solidaritä­tsaktionen und mögliche finanziell­e Verpflicht­ungen zu urteilen. Doch dass Solidaritä­t zu DDRZeiten üblich war, daran können sich sicher noch einige erinnern. Es wäre schön, dieses bewahrensw­erte Andenken an die DDR nicht durch ungeklärte, vor allem die Bundesregi­erung betreffend­e Fragen zu verunglimp­fen.

Peter Herrmann, Berlin

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