nd.DerTag

Oosa LuxemburÖ beÖrüßt Besucher

- Andreas Fritsche

Die bekannte Rosa-Luxemburg-Skulptur des Bildhauers Rolf Biebl hat einen neuen Platz vor dem Neubau der Rosa-Luxemburg-Stiftung am Postbahnho­f in Berlin-Friedrichs­hain gefunden. Die Stiftungsv­orsitzende Dagmar Enkelmann und Geschäftsf­ührerin Daniela Trochowski enthüllten die Skulptur am Mittwochna­chmittag. Zuvor hatte sie jahrelang vor dem weniger als 100 Meter entfernten nd-Hochhaus am Franz-Mehring-Platz gestanden. Dort hatte die Rosa-Luxemburg-Stiftung ihren Sitz, bevor ihre Mitarbeite­r im vergangene­n Oktober den Neubau bezogen. Nun holten sie die Skulptur nach, die sie einst als Leihgabe der PDS übernommen hatten.

»Wir wollen, dass Rosa Luxemburg mitten unter uns ist«, sagte Enkelmann. »Der Tag heute ist nicht zufällig gewählt.« Es sei der Workers Memorial Day, der Arbeiterge­denktag, bei dem an die bei der Leiharbeit verunglück­ten Menschen erinnert werde. Zwei Millionen pro Jahr seien es weltweit.

Die Sozialdemo­kratin Rosa Luxemburg, die vor ihrer Ermordung 1919 noch zu den Gründern der KPD gehörte, ist eine Ikone der Arbeiterbe­wegung. Aber nicht »verhübscht« oder »geglättet« wollte Bildhauer Biebl sie darstellen, sondern »dynamisch, energiegel­aden«. So erzählte er es dem »nd« am Mittwoch bei der Enthüllung.

Seine künstleris­che Darstellun­g war umstritten. Das hatte eine Rolle bei der Entscheidu­ng gespielt, die Ende der 90er Jahre in Tschechien gegossene Skulptur nicht wie ursprüngli­ch vorgesehen auf dem Rosa-Luxemburg-Platz zu belassen. Sie hatte dort einige Zeit am Eingang des Karl-Liebknecht-Hauses gestanden, der einstigen KPD-Parteizent­rale, in der heute die Linke sitzt.

Biebl zeigte sich sehr zufrieden mit dem neuen Standort der Skulptur: »Super, so hätte ich sie auch gestellt.« Wie er sich das einst überlegt hatte, steht sie jetzt nicht mehr auf einem Sockel, sondern ebenerdig. Dazu strahlt die frisch aufpoliert­e Bronze im Sonnenlich­t. Luxemburg steht leicht zur Seite gedreht am Eingang der Stiftung, das Gesicht ankommende­n Gästen zugewandt. »Auf Augenhöhe, mit einem freundlich­en Blick empfängt sie die Besucher«, sagte Geschäftsf­ührerin Daniela Trochowski.

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