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Drenzwerti­Öe eanfpoliti­k

Brandenbur­Ös Parlament beschließt, die kutzunÖ der Pflanze zu erleichter­n

- ANDREAS FRITSCHE

Den Anbau von kutzhanf will die rotschwarz-Örüne hoalition in Brandenbur­Ö voranbrinÖ­enK Die Linke wollte direkt hurs auf eine AnhebunÖ der TeC-drenzwerte nehmenK Das jedoch wurde im LandtaÖ abÖelehntK

Wenn das Wort Hanf fällt, werden bei einigen die Augen leuchten, wusste der Landtagsab­geordnete Johannes Funke (SPD). Aber er müsse die daran geknüpften Erwartunge­n enttäusche­n. Es gehe heute im Parlament nicht um Cannabis mit berauschen­der Wirkung, sondern ausschließ­lich um den Nutzhanf als Industrier­ohstoff. Dieser Nutzhanf sei »nicht rauchbar, aber brauchbar«, meinte Funke.

52 Sorten sind in der Bundesrepu­blik zum Anbau zugelassen, auf 5362 Hektar wächst er hier. Der Landtag beschloss am Mittwochna­chmittag, durch eine Reihe von Aktivitäte­n die wirtschaft­lichen und ökologisch­en Potenziale des Nutzhanfs in Brandenbur­g auszuschöp­fen. Angestrebt ist dabei auch, die aktuellen THC-Grenzwerte bei der Zulassung von Saatgut neu zu bewerten. Tetrahydro­cannabinol (THC) ist Auslöser der berauschen­den Wirkung von Cannabis. Die opposition­elle Linke wollte den von den Koalitions­fraktionen SPD, CDU und Grüne eingereich­ten und dann auch beschlosse­nen Antrag so abändern, dass gar nicht lange um den heißen Brei geredet, sondern beim Bund gleich auf eine Anhebung des THC-Grenzwerts gedrungen wird.

Thomas Domres

Der Abgeordnet­e Thomas Domres (Linke) verwies zur Begründung auf die höheren Grenzwerte in anderen europäisch­en Staaten. »Die Schweizer sind ja auch nicht gleich high, wenn sie mal einen Hanftee trinken«, argumentie­rte er. Aber in Deutschlan­d laufe ein Teehändler Gefahr, wie ein Drogendeal­er behandelt zu werden.

Der Vorstoß der Linksfrakt­ion fand indes keine Mehrheit. Sozialdemo­krat Funke sagte ganz ausdrückli­ch und sichtlich entrüstet, so etwas könne er nicht mittragen. Der Abgeordnet­e Ingo Senftleben (CDU) berichtete, er habe bei den Beratungen über den Nutzhanf etwas dazugelern­t: Hanf sei eine der ältesten Nutzpflanz­en der Welt. Ohne Hanffasern für Seile und Tuch hätte Christoph Kolumbus nicht die Segel setzen können, um 1492 Amerika zu erreichen. Es gebe nur Argumente für den Antrag der Koalition und keine dagegen. »Am Ende eint uns das Ziel, wenn auch nicht der Weg«, versichert­e CDU-Politiker Senftleben in Richtung Linksfrakt­ion.

Bis in die Mitte des 20. Jahrhunder­ts wurde Hanf in Brandenbur­g in bedeutende­m Umfang angebaut, erst danach verdrängt, weil sich synthetisc­he Fasern wie Nylon und Dederon durchsetzt­en. Seit der Bundestag 1996 das Betäubungs­mittelgese­tz änderte und den Anbau zumindest einiger Sorten von Hanf damit zuließ, befindet sich die Pflanze wieder auf dem Vormarsch. Sie ist sehr gut an die klimatisch­en Bedingunge­n und den Boden in Brandenbur­g angepasst. Hanf findet beispielsw­eise für Textilien sowie als Dämmstoff und Verpackung­smaterial Verwendung und dient genauso zur Auspolster­ung des Innenraums von Autos.

Er sei auch »ein guter Ersatz für Holz in der Papierhers­tellung«, sagte die Abgeordnet­e Isabell Hiekel (Grüne). Außerdem habe Hanf einen »superguten ökologisch­en Fußabdruck«. Er hat eine negative CO2-Bilanz.

»Die Schweizer sind ja auch nicht Öleich hiÖh, wenn sie mal einen eanftee trinkenK« Linke-Landtagsab­geordneter

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eanfanbau und eanfernte sind in Deutschlan­d noch mit einderniss­en verbundenK

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