nd.DerTag

■ IHRE MEINUNG

- Karl-Heinz Gläser, Magdeburg Peter Heiduschka, Münster

Um den Schlaf Öebracht

Zu »Baerbocks Härtefälle«, 26.4., S. 8; online: dasND.de/1151222

Bei den Äußerungen von Frau Baerbock – als mögliche zukünftige Außenminis­terin – zur Politik gegenüber Russland und China kommt mir unwillkürl­ich Heinrich Heine in den Sinn: Denk ich an die Grünen in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.

Zwischen »Buhs« und »Bravos«

Zu »Warteraum Kultur«, 26.4., S. 12; dasND.de/1151260

Schauspiel­er weisen in einem Satirevide­o auf ihr Los in der Pandemie hin – und ernten Empörung. Erik Zielke volle Zustimmung: Alle Beiträge der Künstler:innen regen zum Nachdenken an, sie verweisen aber auch über den Kulturbere­ich hinaus: auf soziale Unterschie­de zwischen denen, die sich zurückzieh­en können, und denen, die liefernd usw. ihrer Arbeit nachgehen müssen und in engen Wohnungen leben. Ansehen ist empfohlen! Gunhild Böth, Wuppertal

Auch MDR-Kultur unterstric­h kürzlich in einem Kommentar diese zum Glück differenzi­erten, ironischen Möglichkei­ten der Kultur. Das wird immer streitbar sein! Sehr oft gab es – derzeit leider nicht möglich – nach Theaterauf­führungen »Buhs« und »Bravos«. Gott sei Dank!

Michael Zock, Leipzig

Mit kritisch-differenzi­ertem Blick

Zu »Von der Moskwa ans Spreeufer«, 23.4., S. 14; dasND.de/1151356

Ich habe selten einen solch solidarisc­hen Menschen kennengele­rnt: Moritz Mebel, der den Vernichtun­gskrieg der deutschen Faschisten hautnah erleben musste, als Rotarmist und jüdischer Kommunist an der Befreiung teilnahm. Ein Zeitzeuge, der kritisch, ohne Verrat an seinen Idealen zu üben, auch über die Verbrechen Stalins Zeugnis gab.

Menschen wie er zeichneten ein kritisch-differenzi­ertes Bild über den gewesenen Sozialismu­s, frei von Anpassung und Nostalgie. Zum Jahrestag der Befreiung füllte er vor mehr als zehn Jahren unsere Geschäftss­telle »Rote Insel« auch mit vielen jungen Menschen. Ich bin sehr froh, ihn kennengele­rnt zu haben! Er wird uns sehr fehlen! Carsten Schulz,

Linke Berlin-Tempelhof-Schöneberg

Man muss kein eellseher sein

Zu »Zwischen Dschungelb­uch und Protesten«, 22.4., S. 6; dasND.de/1151096 Ich habe Putins Rede im Original gehört und bin mir sicher, er hat Russland nicht mit Baghira verglichen, ja nicht einmal erwähnt. In Bezug auf verschiede­ne Länder, die ohne Grund auf Russland herumhacke­n würden, sprach er von allen Arten von kleinen Tabaquis, die wie Tabaqui (der Schakal) um Shir Khan umherliefe­n, um seinem Souverän zu Wohlgefall­en sein. Man muss kein Hellseher sein: Putin meinte mit Shir Khan die USA und mit den Tabaquis die Verbündete­n (also Vasallen) der USA. Die Sprecherin des Weißen Hauses sagte, die USA fühlten sich von dem Vergleich nicht angesproch­en. Nun, vielleicht weiß sie noch aus ihrer Kindheit, was aus Tabaqui und Shir Khan im »Dschungelb­uch« wurde.

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