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Berlin weitet Impfungen massiv aus

Auch Personen der Prioritäts­gruppe drei können nun Termine buchen – Verfahren wird umgestellt

- RAINER RUTZ

Ab Montag können sich auch Über-60Jährige und alle Personen aus der Prioritäts­gruppe drei in Berlin für Schutzimpf­ungen gegen das Coronaviru­s anmelden.

Die Senatsgesu­ndheitsver­waltung versucht, das Tempo bei den Coronaviru­s-Schutzimpf­ungen in Berlin zu erhöhen. Wie das Haus von Gesundheit­ssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Freitag mitteilte, wird das allgemeine Impfangebo­t – jenseits des Vakzins Astra-Zeneca – ab diesem Montag auf Angehörige der dritten Prioritäts­gruppe erweitert. Dazu gehören Berlinerin­nen und Berliner über 60 Jahre, jeweils zwei enge Kontaktper­sonen von Pflegebedü­rftigen, generell alle Personen mit mindestens hohem Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheits­verlauf sowie Wahlhelfen­de.

Zugleich wird die Liste der anspruchsb­erechtigte­n Berufe erweitert. Konkret mit dabei sind nun auch Journalist­innen und Journalist­en, Personen, die in medizinisc­hen Einrichtun­gen der Kinder- und Jugendhilf­e, im Lebensmitt­elhandel sowie »in besonders relevanter Position in Einrichtun­gen und Unternehme­n der kritischen Infrastruk­tur« tätig sind. Vor allen Dingen aber sind die gut 50 000 Beschäftig­ten der weiterführ­enden und berufliche­n Schulen berücksich­tigt – oder genauer: wieder berücksich­tigt.

Denn deren ursprüngli­ches Impfangebo­t war Anfang April aufgrund des bundesweit­en Stopps der Astra-Zeneca-Impfungen für Unter-60-Jährige nach nur wenigen Tagen vom Senat einkassier­t worden. Erst vor wenigen Tagen hatte die Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft (GEW) mit Blick auf die fehlenden Impfangebo­te für das Personal an den Schulen noch einmal Druck auf den Senat gemacht. Bildungsse­natorin Sandra Scheeres (SPD) beteuerte derweil am vergangene­n Donnerstag im Bildungsau­sschuss des Abgeordnet­enhauses,

dass es »kein Geheimnis« sei, dass sie sich persönlich dafür stark mache, dass alle Lehrkräfte die Möglichkei­t bekommen, sich zu impfen. Wobei, wie ein Sprecher der Bildungsve­rwaltung am Freitag konkretisi­erte, zusätzlich zu den von Scheeres adressiert­en Lehrerinne­n und Lehrern auch Hausmeiste­rinnen und Hausmeiste­r und Beschäftig­te im Sekretaria­t oder in den Schulküche­n nun Impftermin­e buchen können.

Zugleich wird das Buchungsve­rfahren ab Montag umgestellt. Anders als bisher ist für eine Terminvere­inbarung künftig keine Impfeinlad­ung mit Buchungsco­de mehr nötig. Ob online oder telefonisc­h: Bei der Buchung muss nur noch angegeben werden, welche Art von Nachweis bei der Impfung vorgelegt werden wird, so die Gesundheit­sverwaltun­g. Beschäftig­te im Lebensmitt­elhandel etwa müssen demnach eine Bescheinig­ung des Arbeitgebe­rs präsentier­en, bei Medienscha­ffenden genügt ein Presseausw­eis.

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