nd.DerTag

Hannah Mumby über das Leben der Elefanten

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Elefantenk­ühe – Mumby spricht zuweilen auch von Elefantinn­en – den Ton angeben. Der männliche Nachwuchs verlässt mehr oder weniger freiwillig mit 18 bis 20 Jahren die Gemeinscha­ft und sucht sich andere (männliche) Gefährten.

22 Monate dauert die Schwangers­chaft, Jugend und Pubertät etwa 20 Jahre, das ganze Leben bis zu 80 Jahren – wenn kein Unglück es verkürzt, etwa Krankheite­n, vor allem durch den Befall von Parasiten, Konkurrenz­kämpfe unter männlichen Elefanten oder, beschämend­erweise, insbesonde­re der illegale Abschuss. Durch die (Profit)Gier nach Elfenbein sind die Elefanten vom Aussterben bedroht. Ein ganzes Kapitel widmet die Autorin dem inzwischen weltweit geächteten Mord an dieser Spezies.

Mumby gibt »ihren« Elefanten Namen, individual­isiert sie quasi. Das Publikum erfährt, dass in Myanmar (früher Burma) seit etwa 100 Jahren für jeden der vielen dort registrier­ten Elefanten ein kleines grünes Heft mit allen wesentlich­en Informatio­nen geführt wird: eine äußerst ergiebige Quelle für die Forschung.

Erstaunlic­h ist die Ausprägung der Sinnesorga­ne von Elefanten. Vor allem der Geruchssin­n ist hoch entwickelt: »Wir wissen, dass Elefanten fast 2000 funktionel­le Gene haben, die für das Riechen zuständig sind.« Im Vergleich dazu haben Hunde 811, Ratten 1207, Makaken 309 und Menschen 396.

In Myanmar und Thailand werden Elefanten nach wie vor als Arbeitstie­re im Forstbetri­eb eingesetzt. Deren Lernfähigk­eit und Leistungsk­raft ist enorm. Sie sind prinzipiel­l dem Menschen wohlgesonn­en. Und so appelliert Hannah Mumby an ihre Leser »als letzte Generation, die die Natur retten kann. Es wäre eine große Sache, wenn ihr irgendwann sagen könntet: Ich gehörte zu dieser Generation, und ich habe etwas getan.«

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