Linke lesen
Alle Veranstaltungen in Interim und linXXnet während der Leipziger Buchmesse
Mit einem vielfältigen Programm eröffnet die Leipziger Buchmesse am 21. März 2024 ihre Tore. Die nd.Genossenschaft hat sich in diesem Jahr für einen eigenen Weg entschieden.
Das »nd« wird in Leipzig sein. Doch in diesem Jahr haben wir uns entschieden, keinen Stand auf dem Messegelände zu organisieren, sondern unseren eigenen Weg zu gehen. Mit einem ndStand sind wir am Donnerstag und Freitag, jeweils von 10 bis 15 Uhr, direkt vor dem Hauptbahnhof auf dem Kleinen WillyBrandtPlatz zu finden. Am Samstag finden Sie uns zur selben Zeit an der Grimmaischen Straße/Ecke Ritterstraße. Gut ausgestattet mit unserer Literaturbeilage, einer Zeitung zu unserer aktuellen Kampagne und vielem mehr, wollen wir dort mehr Menschen auf das »nd« aufmerksam machen und für unsere Zeitung, egal ob gedruckt oder digital, begeistern. Wir freuen uns auch über Besuch von Leserinnen und Lesern. Daher ist das »nd« in diesem Jahr ohne Eintrittskarte zu erreichen. In Bus oder Bahn können Interessierte dann erst einmal im »nd« stöbern, bevor sie sich von der Flut an neuen Büchern, Debatten und Eindrücken auf dem
Messegelände beeindrucken lassen. Zudem haben wir über das Fahrgastfernsehen Werbung mit unserer aktuellen Kampagne zu den Schwerpunkten während der Messetage geschaltet.
»Leipzig liest« in Interim und LinXXnet
Auch in diesem Jahr beteiligen wir uns am vielfältigen politischen Programm im Interim und LinXXnet (siehe Infokasten). LinXXnet ist eine Gruppe von Menschen, die linke Politik an zwei Orten in Leipzig (Interim und LinXXnet) in großer Bandbreite gestalten und Kooperationspartner des »nd«.
Am Donnerstag startet das Programm zur Messe mit der Lesung von Franziska Setare Koohestani im Interim. Haarwuchs ist politisch, weiß Koohestani, die sich selbst als »Hairy Queen« bezeichnet. Sie konstatiert: Unser Umgang mit Körperbehaarung hat wenig mit Hygiene und Körperpflege zu tun, vielmehr mit den patriarchalen, rassistischen und kapitalistischen Normen, die unsere Gesellschaft verinnerlicht hat.
Ebenfalls am Donnerstag stellt Autor Luca Mael Milsch seinen Roman »Sieben Sekunden Luft« vor, in dem seine Protagonistin Selah sich mit sich, ihrer Beziehung zu ihrer Mutter und ihrem Leben auseinandersetzt und ihre eigene Geschichte sucht. Abgelöst wird Milsch von Lydia Meyer, die in ihrem Buch der Frage nachgeht: Was wären wir ohne Zweigeschlechterordnung?
Am Freitag eröffnet Loel Zwecker den Abend mit »Die Macht der Machtlosen«. Er stellt die unbekannten Veränderer der Welt vor. Sie legten »von unten« den Grundstein zum Wandel. Loel Zwecker erzählt die Geschichte von den ersten Aktivisten bis heute und gibt den Namenlosen eine Stimme.
Ebenso aktuell, aber nicht so historisch geht es beim Herausgeber*innenKollektiv von »Wie mit dem Mythos Clankriminalität Politik gemacht wird« zu. Sie setzen sich mit der Konjunktur rund um die Debatte zu »Clankriminalität« auseinander. Es geht um eine kritische Bestandsaufnahme: Wer ist gemeint, wenn von »Clans« gesprochen wird?
Nicht weniger spannend wird es dann am Samstag im Interim mit MichaelAlexander Lauter und Klaus Lederer. Während Lauter in die Zeit des Nationalsozialismus eintaucht und die spannende Fluchtgeschichte seines Schwiegervaters Hans Lauter erzählt, stellt sich Lederer der drängenden Frage: Ist Linkssein aus der Zeit gefallen, wo doch die Welt in einer akuten Krise steckt? Oder ist die sozialistische Idee nicht die Antwort für progressive Veränderung?
Den Abschluss am Sonntag gestalten drei hochkarätige SlamPoet*innen (Linux Wedemeyer, Boris Flekler und eine Überraschungsgästin). Durch den Abend moderiert Autorin, Veranstalterin und höchst inoffizielle Kiezkaiserin Josephine von Blueten Staub.
Die beiden Lesungen im LinXXnet werden von Lars Werner und Andrea Newerla bestritten – mit sehr unterschiedlichen Herangehensweisen an das Thema Beziehung. Während Werners Protagonist Benny mit Höchstgeschwindigkeit durch seine Pubertät brettert und zwischen linker Politik, Pogo und Straßenschlachten mit einem Kuss von seinem Kumpel Arne zum Anhalten gezwungen wird, beschäftigt sich Newerla sachlich mit dem Thema. Sie fragt nach Phänomenen wie zunehmenden polyamoren Beziehungen, der steigenden Zahl sogenannter SingleHaushalte und neuen Beziehungsformen – und warum die romantische Zweierbeziehung bis heute der Garant für unser Bedürfnis nach Nähe und Liebe zu sein scheint.