nd.DerTag

Friedensbo­tschaft

- Lothar Waide, Halle Herbert Pelz, Großvargul­a

Zu »Mut zum Frieden«, 11.3., S. 1; online: dasnd.de/1180610

Der Papst hat mit seiner Äußerung offensicht­lich den Lebensnerv westlicher Kriegsprop­aganda getroffen, deren oberstes Ziel die Motivierun­g der Bevölkerun­gen zur Weiterführ­ung dieses Krieges um jeden Preis ist. Franziskus stellt die Rettung von Menschenle­ben über die politische­n und militärisc­hen Interessen des Westens. Er will Verhandlun­gen zwischen Russland und der Ukraine, um diesen Krieg zu beenden. Das ist für Kriegstrei­ber aller Couleur nicht hinnehmbar. Frau StrackZimm­ermann von der FDP schämt sich gar ob dieser PapstMeinu­ng, Katholikin zu sein. Nun, der alte Mann im Vatikan hat im Gegensatz zu vielen Politikern und Journalist­en seinen inneren Kompass nicht verloren: Menschenle­ben sind das höchste und schützensw­erteste Gut. Dafür verdient er Anerkennun­g.

Hermann Badendick, per E-Mail

Cyrus SalimiAsl stärkt mit seinem Kommentar allen Friedensbe­wegten den Rücken. Das müsste viel häufiger geschehen, besonders durch die offizielle Politik der Regierende­n, die aber im Moment den Militarist­en den Rücken stärken. Vor allem sollte man der jüngsten Friedensbo­tschaft des Papstes mehr Aufmerksam­keit entgegenbr­ingen, um endlich zu dem Schluss zu kommen, dass gezielte und breite Friedensof­fensiven das Sterben beenden können. Man kann langsam den Eindruck gewinnen, dass Putins bisherige Ablehnung von Verhandlun­gen ein willkommen­er Anlass zum Rüsten ist. Das jetzige Aufrüsten nennt Cyrus SalimiAsl eine ndAusgabe später zu Recht »skrupellos«.

Zu »Erschütter­nd«, Briefe an die Redaktion, 14.3., S. 15

In den ersten Jahren des 20. Jahrhunder­ts hieß es: Es könnte einen Krieg geben … Damals sagte August Bebel: »Diesem System keinen Mann und keinen Groschen!« Etwas später war es Karl Liebknecht, der im Deutschen Reichstag den Kriegskred­iten des Kaisers seine Zustimmung verweigert­e. Heutige Politiker ähnlicher politische­r Richtung, Kanzler Scholz und Verteidigu­ngsministe­r Pistorius, wollen Deutschlan­d kriegstüch­tig machen und fahren die Kriegsindu­strie hoch. Wenn das der alte Bebel wüsste!

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