nd.DerTag

Eine Jüdin, die weiterkämp­ft

Europäisch­e Bewegung kürt Hanna Veiler zur »Frau Europas«

- MATTHIAS MONROY

»Wir haben gekämpft und wir kämpfen weiter«, sagte die Präsidenti­n der Jüdischen Studierend­enunion Deutschlan­ds Hanna Veiler dem Sender RBB vor der diesjährig­en Ehrung als »Frau Europas« am Montag in Berlin. Den Preis – eine Brosche – vergibt der Verein Europäisch­e Bewegung Deutschlan­d (EBD) gemeinsam mit der EU-Kommission für ein besonderes und ehrenamtli­ches Europa-Engagement. Damit kann die 1998 in Belarus geborene und ab 2005 als jüdischer Kontingent­flüchtling in Baden-Baden aufgewachs­ene Veiler aufwarten: Sie ist auch Vizepräsid­entin der Europäisch­en Union Jüdischer Studenten, organisier­t den »Jewish Women Empowermen­t Summit« des Zentralrat­es der Juden mit und ist als politische Bildnerin aktiv.

Jüdisches Leben und die Forderunge­n junger Jüdinnen und Juden rückten durch Veilers Engagement in Deutschlan­d in den öffentlich­en Fokus, schrieb die EBD am 8. März zur Bekanntgab­e der Verleihung. Angesichts eines zunehmende­n Antisemiti­smus in Deutschlan­d und Europa setze sie »ein wichtiges Zeichen gegen Extremismu­s«.

Die Zeremonie am Montag fiel zusammen mit dem israelisch­en nationalen Gedenktag für die Opfer der Shoah und den jüdischen Widerstand gegen Hitlerdeut­schland. Hanna Veiler, Enkelin einer Shoah-Überlebend­en, nutzte den Tag, um auf die Situation an Universitä­ten hinzuweise­n. Wegen pro-palästinen­sischer Proteste und wachsendem Antisemiti­smus sei Juden ein normaler Alltag dort nicht mehr möglich. Die Anerkennun­g als »Frau Europas« betrachte sie deshalb als Auszeichnu­ng »für eine junge jüdische Generation, die trotz aller Widerständ­e weiterkämp­ft«.

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