Ausweispflicht in Freibädern bleibt
Noch mehr Geld für Sicherheitspersonal eingeplant. Videoüberwachung, Ausweispflicht und andere Maßnahmen wieder eingeführt.
Die Zäune werden höher, die Polizei steht bereit, die Wachleute wurden erneut geschult und die Digitalisierung soll ihren Teil beitragen: Die Berliner Bäderbetriebe versprechen in diesem Sommer noch mehr Sicherheit, mehr Komfort und kürzere Warteschlangen besonders an heißen Tagen in den Freibädern. Es sollen 2,5 Millionen Euro für zahlreiche Wachleute in der Sommersaison ausgeben werden, wie Bäder-Chef Johannes Kleinsorg und Innensenatorin Iris Spranger (SPD) am Montag ankündigten. Damit sollen Tumulte von renitenten Jugendlichen und jungen Männern so weit wie möglich eingedämmt werden.
Die Videoüberwachung an den Eingängen bestimmter Bäder bleibt ebenfalls bestehen. Damit sollen Störer unter Umständen auch im Nachhinein identifiziert werden können. Auch die Taschenkontrollen an den Eingängen bleiben. Pro Jahr gab es zuletzt meist etwa 150 Hausverbote wegen kleinerer Zwischenfälle. Straftaten waren aber eher selten der Grund, meistens ging es um Verstöße gegen die Hausordnung und kleinere Diebstähle.
Weiterhin werden an heißen Tagen bis zu 20 Wachleute in den großen Freibädern eingesetzt. Insgesamt waren es in allen Bädern an vollen Wochenenden bis zu 170 Mitarbeiter privater Wachfirmen. Vor Bädern mit Zwischenfällen wird erneut an heißen Tagen die Polizei postiert, um schnell eingreifen zu können. Es gebe eine »direkte Verbindung« zur Polizei, sagte Kleinsorg. In den Sommerbädern Neukölln und Pankow wird eine neue Hilferuf-App getestet, mit der Badegäste Wachleute alarmieren können. Die App soll dazu beitragen, das Sicherheitsgefühl zu verbessern. An einigen Bädern werden die Zäune um das Gelände erhöht, um das Überklettern zu verhindern. An bestimmten Stellen sollen Zäune auch mit Kameras überwacht werden.
Eintrittskarten sollen laut den Bädern möglichst im Internet gekauft werden. An heißen Wochenenden sollen auch Mitarbeiter mit Handscannern zusätzlich Badegäste mit Digitaltickets einlassen. Damit sollen besonders die Kassen entlastet und die zum Teil langen Warteschlangen am Eingang vermieden werden. In einem Testlauf wird es in fünf großen Freibädern von Juni bis August ab 10 Uhr gar keine Kassen und mit Bargeld gekaufte Eintrittskarten mehr geben, sondern nur den Einlass mit einem Digitalticket.