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Frank Stella gestorben

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Mit komplett schwarzen Gemälden schockte Frank Stella einst die Kunstwelt. Ende der 50er Jahre wurde seine Serie von minimalist­ischen »Black Paintings« mit symmetrisc­hen, die ganze Fläche bedeckende­n Streifen im New Yorker Museum of Modern Art ausgestell­t – und weltweit diskutiert. Dabei seien es doch nur »flache Oberfläche­n mit Farbe drauf – nicht mehr«, sagte Stella später und betonte, es stecke keine Bedeutung dahinter: »Was Sie sehen, ist, was Sie sehen.« Trotzdem: Stellas Platz in der Kunstwelt war gesichert – und der Sohn eines wohlhabend­en Arztes aus Boston war ehrgeizig. Tennis beispielsw­eise spiele er nicht einfach nur zum Spaß, sagte der Pariser Galerist Lawrence Rubin einmal über ihn. »Er spielt, um zu gewinnen. Und so spielt er auch in der Kunst.« So entwickelt­e Stella seine Arbeiten immer weiter und galt als einer der bedeutends­ten Künstler der USA.

Auf seine schwarzen Bilder folgten silberne und kupferfarb­ene. Dann wurden sie farbiger, bis hin zur Verwendung fluoreszie­render Acrylfarbe­n. Später fertigte Stella auch Reliefs und großformat­ige Skulpturen an und malte einen Rennwagen von BMW an. Konstant blieb das Spiel mit geometrisc­hen Formen. »Wenn die Menschen mich fragen, warum ich aufgehört habe, schwarze Bilder zu malen, ist das, wie wenn man Kodak fragt, warum sie keine Filmrollen mehr benutzen«, sagte Stella dem britischen »Guardian«. »Man bewegt sich weiter, die Welt bewegt sich weiter. Es ist schwer, nicht mitzuziehe­n. Man muss einen guten Grund haben, Widerstand zu leisten.« Am vergangene­n Samstag starb Stella im Alter von 87 Jahren zu Hause in New York an Krebs.

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