Berührungen gegen Schmerzen
Erwünschter Körperkontakt fördert das körperliche wie das psychische Wohlbefinden
Auf dem Grund der Ozeane befinden sich heute schätzungsweise bereits drei bis elf Millionen Tonnen Plastikmüll, wie eine Studie der australischen Wissenschaftsbehörde Csiro und der kanadischen University of Toronto ergab. Die Plastikverschmutzung in der Tiefe könnte demnach bis zu 100-mal größer sein als die Menge Plastik, die an der Meeresoberfläche schwimmt, sagte Studienleiterin Alice Zhu. Der Grund der Ozeane sei somit zu einem langfristigen Ruheort für einen Großteil der Plastikverschmutzung geworden. »Dies wird durch den extrem langsamen Abbau von Kunststoff in kalten Umgebungen noch verschärft, in denen es sowohl an Sauerstoff als auch an UV-Strahlung mangelt«, heißt es in der Studie. 54 Prozent der geschätzten Plastikmasse befinden sich den Ergebnissen zufolge in Wassertiefen von 200 bis zu 11 000 Metern. dpa/nd
Eine Umarmung kann wohltuende Wirkung entfalten. Für positive Effekte muss diese aber gar nicht von einem Menschen kommen. Studien zeigen, dass auch Berührungen von Robotern oder Stofftieren helfen.
Ein zartes Streicheln, eine entspannende Massage oder eine feste Umarmung: Berührungen können Schmerzen, Depressionen und Ängste bei Erwachsenen und Kindern lindern. Das zeigt eine Auswertung von mehr als 130 internationalen Studien eines Forschungsteams aus Bochum, Duisburg-Essen und Amsterdam, die im Fachblatt »Nature Human Behaviour« veröffentlicht wurde.
»Berührung, die gewünscht ist, verbessert sowohl bei Menschen mit Erkrankungen in klinischen Situationen als auch bei Gesunden das Befinden«, erklärte Studienautor Julian Packheiser vom Institut für Kognitive Neurowissenschaft der RuhrUniversität Bochum. »Wer den Impuls hat, Familie oder Freunde zu umarmen, sollte sich daher nicht zurückhalten, wenn das Gegenüber es nicht ablehnt.«
Die Ergebnisse des Forschungsteams zeigen, dass kürzere, aber häufigere Berührungen besonders förderlich sind. »Es gilt nicht, je länger die Berührung, desto besser«, so Packheiser. »Es muss keine teure, lange Massage sein, auch eine kurze Umarmung zeigt eine positive Wirkung.«
Ebenfalls positive Effekte hätten Berührungen durch Objekte – etwa Roboter, Stofftiere oder Umarmungskissen. Diese führten zu einem ähnlichen körperlichen Nutzen wie die Berührung durch Menschen, aber zu kleineren Vorteilen für die psychische Gesundheit.
Von Berührungen profitieren sowohl Erwachsene als auch kleine Kinder. »Bei Säuglingen ist es dabei von Bedeutung, dass es die Eltern sind, die diese Berührungen ausführen. Ihre Berührung wirkt besser als die von Pflegepersonen«, berichtete Helena Hartmann von der Universität Duisburg-Essen. »Bei Erwachsenen zeigen sich aber keine Unterschiede zwischen bekannten Personen und professionellem Personal.«
Den größten Effekt der Berührungen bei Erwachsenen belegten die zahlreichen Studien für die mentale Verfassung der Versuchspersonen. So nahmen Schmerz, Depressivität und Angst signifikant ab. Auch auf kardiovaskuläre Faktoren wie Blutdruck oder Herzfrequenz wirkten sich die Berührungen positiv aus, zeigten aber einen geringeren Effekt. dpa/nd