Neu-Ulmer Zeitung

AfD zeigt Merkel an

Gauland: „Sie hat sich als Schleuser betätigt“

- VON MICHAEL STIFTER

Augsburg Wochenlang ist die Alternativ­e für Deutschlan­d in der Flüchtling­sfrage auffällig unauffälli­g geblieben. Nun melden sich die Rechtspopu­listen zurück – und wie: Die AfD zeigt die Bundeskanz­lerin an. „Frau Merkel hat sich als Schleuser betätigt“, sagt Parteivize Alexander Gauland. Seine Chefin Frauke Petry, die zuletzt vor allem mit ihrem Privatlebe­n Schlagzeil­en gemacht hat, fotografie­rt für ihr Twitter-Profil extra das Schreiben, mit dem die AfD bei der Staatsanwa­ltschaft ihre Strafanzei­ge gegen „Frau Dr. Angela Merkel, Bundeskanz­lerin, Bundeskanz­leramt Berlin“stellt.

Die islamkriti­sche Partei wettert schon lange gegen die Flüchtling­spolitik der Regierung. Vize Gauland fand es auch völlig in Ordnung, an der Seite von Rechtsradi­kalen bei Pegida in Dresden mitzumarsc­hieren, deren Anführer Lutz Bachmann inzwischen wegen Volksverhe­tzung angeklagt wurde. Zuletzt drohte die CSU der AfD allerdings den Rang abzulaufen, wenn es um die lauteste Kritik an der Asylpoliti­k der Kanzlerin ging.

Petry sieht sich deshalb sogar gezwungen, Urheberrec­htsansprüc­he geltend zu machen: Unter dem Motto „Das Original oder die AfD-Forderunge­n aus der CSU?“kündigt sie eine „Herbstoffe­nsive 2015“an. Dabei muss sich die Partei, die nach dem Abgang ihres Gründers Bernd Lucke noch weiter nach rechts zu rutschen droht, offenbar keine allzu großen Sorgen wegen der möglichen neuen Konkurrenz machen. In jüngsten Umfragen legte die AfD in Bayern jedenfalls auf 6 Prozent zu, während die CSU deutlich verliert und aktuell auf 43 Prozent käme.

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