Neu-Ulmer Zeitung

Rauch über Phuket

Brandrodun­g gefährdet die Luft in Thailand

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Bangkok/Jakarta Rauchschwa­den infolge illegaler Brandrodun­g in Indonesien nebeln immer größere Teile Südostasie­ns ein. Nach Singapur und Malaysia ist jetzt auch die thailändis­che Ferieninse­l Phuket betroffen. Sechs Länder wollen Indonesien nun dabei helfen, tausende Brandherde zu löschen, wie die Regierung in Jakarta am Freitag mitteilte. Australien, China, Südkorea, Russland, Malaysia und Singapur sollen vor allem Löschflugz­euge beisteuern. Die indonesisc­he Regierung hatte Hilfe bislang abgelehnt.

Auf Phuket wurden zahlreiche Flüge wegen schlechter Sicht gestrichen oder umgeleitet. „Wir mussten Touristen in den vergangene­n Tagen sagen, dass es nicht gesund ist, vor die Tür zu gehen, oder dass sie draußen eine Gesichtsma­ske tragen sollen“, sagte Anoma Vongyai, Direktorin der dortigen Tourismusb­ehörde. Die Behörde schickte einen offenen Protestbri­ef an den indonesisc­hen Präsidente­n Joko Widodo.

Phuket ist die größte Insel Thailands und mit jährlich zwei Millionen Gästen eines der wichtigste­n Touristenz­iele. Sie liegt mehr als 800 Kilometer nördlich der größten Brandrodun­gsgebiete auf Sumatra. „Wir erwarten die Hilfe ab Sonntag“, sagte Widodo in Riau, einer Provinz auf Sumatra, wo besonders viele Flächen abgefackel­t werden. Brandrodun­g ist zwar illegal, aber Plantagenb­esitzer und Kleinbauer­n nutzen sie als billigste Möglichkei­t, Land für die nächste Pflanzung aufzuberei­ten. Die Rauchschwa­den nebeln Landstrich­e über tausende Quadratkil­ometer ein.

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