Rätsel um Riesenzahn
Beim Abtragen des Erdwalls bei Berg machte ein Arbeiter einen geheimnisvollen Fund. Der beschäftigt nun die hiesige Fachwelt
Pfaffenhofen Da staunte der Baggerfahrer nicht schlecht: Er entdeckte inmitten eines Erdhaufens in Pfaffenhofen einen riesengroßen Zahn. Der Arbeiter fackelte nicht lange, legte das seiner Meinung nach wertvolle archäologische Fundstück frei und berichtete im Landratsamt davon. Nun kursiert das Gerücht, der Baggerfahrer könnte auf den Zahn eines Säbelzahltigers gestoßen sein.
Das Staatliche Bauamt Krumbach hat eine Firma aus Ziemetshausen (Landkreis Günzburg) damit beauftragt, den großen Erdwall auf einem Feld bei Berg abzutransportieren (wir berichteten). Der Aushub stammt noch von dem Bau der Kadeltshofer Ortsdurchfahrt im Jahr 2007 und wird seit Mitte September nach und nach entsorgt.
Kreisarchäologe Richard Ambs wurde bereits über den geheimnisvollen Fund des Baggerfahrers informiert und schüttelt dabei nur den Kopf: „Ein Säbelzahntiger in Pfaffenhofen? Das kann nicht sein. Da werden abenteuerliche Sachen behauptet.“Wie der Experte erklärt, könne man höchstens in Höhlen der Schwäbischen Alb auf Relikte der eiszeitlichen Tierwelt stoßen, nicht aber im Flachland.
Ambs fühlt sich an einen ähnlichen Fall in Pfaffenhofen zu- rückerinnert, als ebenfalls von einem angeblichen Sensationsfund die Rede gewesen sei: Als in Pfaffenhofen ein Seniorenheim gebaut wurde, sei der Mitarbeiter einer Firma auf einen auffällig großen Zahn gestoßen. „Am Ende hat sich herausgestellt, dass es der Hauer eines Ebers war. Später haben wir das ganze Skelett gefunden.“Ambs will nicht ausschließen, dass es sich bei dem mysteriösen Fund in Berg ebenfalls um ein Wildschwein handeln könnte.
Er will sich den Riesenzahn in der kommenden Woche noch ansehen und dann gegebenenfalls Paläontologen einschalten, die den geheimnisvollen Fund genau unter die Lupe nehmen.