Den ersten Heimsieg fest im Blick
Ein Erfolg über Hagen wäre wichtig für die Tabelle und für die Mobilisierung der Zuschauer. Denn der Hype um die Ulmer hat nachgelassen
Ulm Seit der Eröffnung der Ratiopharm-Arena vor beinahe vier Jahren war die Halle bei jedem Bundesligaspiel ausverkauft. Wer die Basketballer von Ratiopharm Ulm sehen wollte, der musste bei der Kartenbestellung schnell sein, und er brauchte eine Menge Glück. Der Hype hat nachgelassen. Derzeit sind noch Tickets für alle Ulmer Heimspiele im Angebot. Sogar für das gegen den deutschen Meister Bamberg am 1. November und erst recht für das gegen Phoenix Hagen am heutigen Samstag (18.30 Uhr). Es ist also höchste Zeit, dass die Ulmer Mannschaft Eigenwerbung betreibt. Am besten mit dem ersten und möglichst überzeugend herausgespielten Heimsieg.
Per Günther redete nach dem 78:71-Erfolg am Mittwoch in Bremerhaven Klartext. Der Ulmer Kapitän sprach vor laufenden Kameras von „Stückwerk“und davon, dass „wir uns das alles anders vorgestellt hatten“. Am Donnerstag hat der Verein, wie berichtet, mit der Nachverpflichtung von José Salvador Arco auf den unbefriedigenden Saisonstart und die anhaltenden Verletzungsprobleme reagiert. Eigentlich sollte der Spanier nur im Training aushelfen, aber wenn der unter Rückenproblemen leidende Taylor Braun auch gegen Hagen ausfällt, dann wird Arco wohl zum Kader gehören. Thorsten Leibenath schließt diese Option jedenfalls nicht aus. Eine auf den ersten Blick naheliegende Verpflichtung eines langen Spielers anstelle eines weiteren Guards war für den Trainer übrigens kein Thema. Leibenath sagt: „Da wird es eine Nachjustierung nur dann geben, wenn Verletzungen auftreten. Qualitativ haben wir keinen Bedarf.“
Carlon Brown ist einer der Spieler, die wegen gesundheitlicher Probleme bereits in der Vorbereitung kürzertreten mussten. Nach eigener Einschätzung ist der Amerikaner nach seiner schweren Knieverletzung vor etwa einem Jahr immer noch nicht ganz so weit, wie er es gerne wäre. Gegen Hagen wird er trotzdem spielen, und Ausreden lässt Brown selbst nicht gelten: „Wenn ich auf das Feld gehe, dann muss ich bereit sein. Die Hagener werden schließlich auch keine Rücksicht auf mein Knie nehmen.“