Lamb sorgt für doppelten Jubel
Panther-Spieler verlängert nicht nur seinen Vertrag in Augsburg, sondern besiegelt mit seinem Tor auch noch den 2:1-Sieg gegen die Eisbären Berlin
Mit einem 2:1 (1:0, 0:1, 1:0)-Sieg gegen die Eisbären Berlin starteten die Augsburger Panther gestern Abend in ihr HeimspielWochenende. Schon am Sonntag gastiert Nürnberg im Curt-FrenzelStadion (16.30 Uhr). Die Panther empfangen sie als Tabellenfünfter.
Die Stimmung auf den Rängen war gestern Abend aber nicht nur wegen des sportlichen Höhenflugs bestens. Die Panther-Verantwortlichen hatten schon vor dem ersten Bully eine gute Nachricht für die Fans. Per Einspieler auf dem Videowürfel gab Publikumsliebling Brady Lamb persönlich bekannt, dass er auch in der kommenden Saison in Augsburg spielen wird. Momentan absolviert der Abwehrspezialist seine dritte Spielzeit für die Panther.
Mit der Vertragsverlängerung wollte er sich gestern aber nicht groß beschäftigen. Er fiebert vielmehr den Play-offs entgegen und sagte: „Wir werden alles dafür geben, dass wir direkt ins Viertelfinale einziehen. Egal, auf wen wir treffen, wir können jeden Gegner schlagen.“Den Beweis traten er und seine Kollegen umgehend an: Sie schickten den Serienmeister vergangener Jahre geschlagen zurück nach Berlin.
Das veranlasste AEV-Trainer Mike Stewart zu einem Lob an sein Team, auch wenn er mit dem ersten Drittel „nur mehr oder weniger zufrieden war“. Berlin habe sich als ebenbürtiger Gegner präsentiert. Stewart: „Und wir haben zu viele Chancen liegen lassen. Berlin hat sich zurückgearbeitet. Im letzten Drittel haben wir dann um jeden Zentimeter gekämpft. Und dann trifft ausgerechnet Lamb zum Sieg.“
Die Gastgeber waren wie die Feuerwehr ins erste Drittel gestartet. Laufstark und aggressiv. Für Zählbares sorgte Mark Cundari. In Überzahl zog er unwiderstehlich in Richtung Eisbären-Tor, Körpertäuschung, Schuss – 1:0 (5.). Jetzt erst sortierten die Gäste ihre Reihen besser und stellten sich auf die aggressiven Augsburger ein. Die wenigen Chancen machte Jonathan Boutin im Tor der Panther aber souverän zunichte.
Auf der anderen Seite hatte Eisbären-Torwart Marvin Cüpper alle Hände voll zu tun. Ihm hatten es die Gäste aus Berlin zu verdanken, dass die Partie nicht schon früh entschieden war. Unter anderem parierte er einen Penalty von Trevor Parkes (25.). Den 5661 Fans verdarb das aber nicht die Feierlaune, sie bejubelten sogar den Auftritt des Eismeisters, der im zweiten Drittel ein Loch im Eis schließen musste.
Der Ausgleich durch Jamie MacQueen (32.) wirkte nur kurz als Stimmungsdämpfer. Auch weil Lamb ein zweites Mal für Jubel sorgte: In der 44. Minute ließ er seiner Vertragsunterschrift einen fulminanten Schlagschuss von der blauen Linie folgen – es war der Siegtreffer.
Boutin – Lamb, Va lentine; Cundari, Tölzer; Rekis, Guentzel; Dinger – Parkes, Trupp, Shugg; Hanowski, LeBlanc, Davies; Holzmann, Stieler, Po laczek; Hafenrichter, MacKay, Thiel Claudia Pechstein tritt kommende Woche mit fast 45 Jahren bei ihrer 17. Eisschnelllauf-Weltmeisterschaft auf den Einzelstrecken an. Die fünfmalige Olympiasiegerin hat nach Verletzungen an Rücken und Oberschenkel von Olympia-Arzt Bernd Wolfarth die Zustimmung für ihre Teilnahme bekommen. Es ist denkbar, dass die Berlinerin zum WM-Auftakt auf die 3000 Meter verzichtet, weil sie kaum Medaillenchancen hat. Aussichtsreicher sind für sie das Teamrennen und ihre Spezialdisziplin auf 5000 Metern. Nach dem Weltcup in Berlin hatte die Eisschnellläuferin auf den Rat ihrer Ärzte hin ihr Trainingsprogramm geändert, erst dadurch spürte sie weniger Schmerzen und verbesserte ihre Lage. Die deutsche Mannschaft hat bei der olympischen Generalprobe im südkoreanischen Pyeongchang die Podestplätze im klassischen Sprint weit verfehlt. In Abwesenheit der deutschen WM-Starter und zahlreicher Top-Athleten setzte einzig Laura Gimmler ein Achtungszeichen. Die Oberstdorferin war bei ihrer zweiten Weltcupteilnahme erst im Halbfinale gescheitert. Erstmals auf dem Podest und gleich Siegerin wurde die Slowenin Anamarija Lampic vor Silje Oeyre Slind (Norwegen) und Ida Sargent aus den USA. Auch bei den Männern gab es einen Premierensieger. Der Russe Gleb Retiwitsch gewann vor Sondre Turvoll Fossli aus Norwegen und Andrej Parfenow (Russland).