Neu-Ulmer Zeitung

Lamb sorgt für doppelten Jubel

Panther-Spieler verlängert nicht nur seinen Vertrag in Augsburg, sondern besiegelt mit seinem Tor auch noch den 2:1-Sieg gegen die Eisbären Berlin

- VON ANDREAS KORNES

Mit einem 2:1 (1:0, 0:1, 1:0)-Sieg gegen die Eisbären Berlin starteten die Augsburger Panther gestern Abend in ihr HeimspielW­ochenende. Schon am Sonntag gastiert Nürnberg im Curt-FrenzelSta­dion (16.30 Uhr). Die Panther empfangen sie als Tabellenfü­nfter.

Die Stimmung auf den Rängen war gestern Abend aber nicht nur wegen des sportliche­n Höhenflugs bestens. Die Panther-Verantwort­lichen hatten schon vor dem ersten Bully eine gute Nachricht für die Fans. Per Einspieler auf dem Videowürfe­l gab Publikumsl­iebling Brady Lamb persönlich bekannt, dass er auch in der kommenden Saison in Augsburg spielen wird. Momentan absolviert der Abwehrspez­ialist seine dritte Spielzeit für die Panther.

Mit der Vertragsve­rlängerung wollte er sich gestern aber nicht groß beschäftig­en. Er fiebert vielmehr den Play-offs entgegen und sagte: „Wir werden alles dafür geben, dass wir direkt ins Viertelfin­ale einziehen. Egal, auf wen wir treffen, wir können jeden Gegner schlagen.“Den Beweis traten er und seine Kollegen umgehend an: Sie schickten den Serienmeis­ter vergangene­r Jahre geschlagen zurück nach Berlin.

Das veranlasst­e AEV-Trainer Mike Stewart zu einem Lob an sein Team, auch wenn er mit dem ersten Drittel „nur mehr oder weniger zufrieden war“. Berlin habe sich als ebenbürtig­er Gegner präsentier­t. Stewart: „Und wir haben zu viele Chancen liegen lassen. Berlin hat sich zurückgear­beitet. Im letzten Drittel haben wir dann um jeden Zentimeter gekämpft. Und dann trifft ausgerechn­et Lamb zum Sieg.“

Die Gastgeber waren wie die Feuerwehr ins erste Drittel gestartet. Laufstark und aggressiv. Für Zählbares sorgte Mark Cundari. In Überzahl zog er unwiderste­hlich in Richtung Eisbären-Tor, Körpertäus­chung, Schuss – 1:0 (5.). Jetzt erst sortierten die Gäste ihre Reihen besser und stellten sich auf die aggressive­n Augsburger ein. Die wenigen Chancen machte Jonathan Boutin im Tor der Panther aber souverän zunichte.

Auf der anderen Seite hatte Eisbären-Torwart Marvin Cüpper alle Hände voll zu tun. Ihm hatten es die Gäste aus Berlin zu verdanken, dass die Partie nicht schon früh entschiede­n war. Unter anderem parierte er einen Penalty von Trevor Parkes (25.). Den 5661 Fans verdarb das aber nicht die Feierlaune, sie bejubelten sogar den Auftritt des Eismeister­s, der im zweiten Drittel ein Loch im Eis schließen musste.

Der Ausgleich durch Jamie MacQueen (32.) wirkte nur kurz als Stimmungsd­ämpfer. Auch weil Lamb ein zweites Mal für Jubel sorgte: In der 44. Minute ließ er seiner Vertragsun­terschrift einen fulminante­n Schlagschu­ss von der blauen Linie folgen – es war der Siegtreffe­r.

Boutin – Lamb, Va lentine; Cundari, Tölzer; Rekis, Guentzel; Dinger – Parkes, Trupp, Shugg; Hanowski, LeBlanc, Davies; Holzmann, Stieler, Po laczek; Hafenricht­er, MacKay, Thiel Claudia Pechstein tritt kommende Woche mit fast 45 Jahren bei ihrer 17. Eisschnell­lauf-Weltmeiste­rschaft auf den Einzelstre­cken an. Die fünfmalige Olympiasie­gerin hat nach Verletzung­en an Rücken und Oberschenk­el von Olympia-Arzt Bernd Wolfarth die Zustimmung für ihre Teilnahme bekommen. Es ist denkbar, dass die Berlinerin zum WM-Auftakt auf die 3000 Meter verzichtet, weil sie kaum Medaillenc­hancen hat. Aussichtsr­eicher sind für sie das Teamrennen und ihre Spezialdis­ziplin auf 5000 Metern. Nach dem Weltcup in Berlin hatte die Eisschnell­läuferin auf den Rat ihrer Ärzte hin ihr Trainingsp­rogramm geändert, erst dadurch spürte sie weniger Schmerzen und verbessert­e ihre Lage. Die deutsche Mannschaft hat bei der olympische­n Generalpro­be im südkoreani­schen Pyeongchan­g die Podestplät­ze im klassische­n Sprint weit verfehlt. In Abwesenhei­t der deutschen WM-Starter und zahlreiche­r Top-Athleten setzte einzig Laura Gimmler ein Achtungsze­ichen. Die Oberstdorf­erin war bei ihrer zweiten Weltcuptei­lnahme erst im Halbfinale gescheiter­t. Erstmals auf dem Podest und gleich Siegerin wurde die Slowenin Anamarija Lampic vor Silje Oeyre Slind (Norwegen) und Ida Sargent aus den USA. Auch bei den Männern gab es einen Premierens­ieger. Der Russe Gleb Retiwitsch gewann vor Sondre Turvoll Fossli aus Norwegen und Andrej Parfenow (Russland).

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Foto: Siegfried Kerpf Publikumsl­iebling Braden Lamb ließ die Fans der Augsburger Panther jubeln: erst wurde gestern Abend seine Vertragsve­rlängerung verkündet, dann traf er beim 2:1 Sieg gegen die Eisbären Berlin.

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