Durchblick in der grünen Vielfalt
Noch bis Sonntag dreht sich auf dem Ulmer Messegelände alles um das heimische Freiluft-Refugium. Das Angebot reicht von thailändischen Hütten bis zu 300 Tomatensorten
Umso schmuddeliger das Wetter, desto größer wird offenbar die Sehnsucht nach Frühling: Bereits kurz nach der Eröffnung um 10.30 Uhr sind am Freitag zur Eröffnung der „Gartenträume“auf dem Ulmer Messegelände sämtliche Parkplätze voll. Noch bis einschließlich Sonntag setzen die Veranstalter im Foyer sowie drei weiteren Hallen auf alles, das derzeit in der Region Mangelware ist: Grün, Blüten, Bäume und Exotik. Letztere kann man sich für knapp unter 2000 Euro mit nach Hause nehmen: Original „Salas“aus Thailand – mit Palmenblättern gedeckte Bambus-Pavillons – verkauft Wolfgang Weißbach aus Erding. Kombiniert mit einer südostasiatischen Polsterfläche holt die Konstruktion Urlaubsgefühle in den heimischen Garten. Und winterfest sollen die handgefertigten Leichtbauten auch sein.
„Der Garten als erweitertes Wohnzimmer ist der große Trend“, sagt Sofie Blokhuis von der niederländischen Veranstalterfirma „Event Creators“. Ein guter Teil der 93 Aussteller liefert Ideen, wie das eigene Grün – sei es auch noch so klein – in den Wohnraum integriert werden kann. Von der aus einem einzigen Stein gehauenen Badewanne über Strandkörbe bis hin zur wetterfesten Möblierung. Neben allerlei Dekoartikeln gehören freilich Pflanzen und Samen zum Kern der Messe, die bis Sonntag nach Schätzung der Veranstalter bis zu 23 000 Menschen anlocken wird. Knapp 700 Kilometer bis aus Hamburg reiste Jan D. Janßen nach Ulm, um hier einen Stand zu betreiben. „Wenn man so eine lange Anfahrt in Kauf nimmt, muss man schon etwas Besonderes bieten“, sagt der Rosenexperte des Rosenhofs in Vierlanden an der Elbe. Der Norddeutsche sieht sich an der Spitze eines neuen Rosentrends: der „Rosa Persica“. Nachdem jahrzehntelang englische Rosenzüchtungen als Maß der Dinge galten, kämen die innovativen Rosenfreunde wieder zurück zu den Wurzeln ihrer Lieblingspflanze: in den Iran. Ursprünglich stammt die Pflanze nämlich aus dem früheren Persien, wo sie am Rande von Kornfeldern wild wachse. Durch Züchtungen sei es Janßen gelungen, die optisch Hibiskus ähnelnden Blüten mit dem Öfterblühen und der Gestalt moderner Gar- tenrosen zu verbinden. Zudem sei die neue – züchterisch eigenständige – Gruppe im Gegensatz zu vielen gängigen Rosen bienenfreundlich.
Genug von immer den ewig gleichen Äpfeln wie Boskoop oder Braeburn? Frank Wetzel hat die Alternativen. Der Heidelberger Inhaber einer Bioland-Baumschule hat sich auf alte Obstsorten spezialisiert. Darunter den „Heidelberger Blutapfel“, den es nur bei ihm geben soll. Eine andere in Vergessenheit geratene Sorte ist der „Ulmer Polizeiapfel“. Doch wie Wetzel aufklärt, stammt der Name nicht aus der Münsterstadt, sondern aus einem Städtchen namens Ulm im badischen Nordschwarzwald. Weitere Geschichten über Äpfel und Birnen erzählt der Heidelberger Wetzel täglich auf der „Experten-Plaza“in Halle drei unter dem Titel „Mein Obstbaum und ich“. Von 10.30 Uhr bis 15.30 Uhr wechseln sich hier im Stundentakt allerlei Fachleute ab.
Wer nach seltenen Rosen und alBlumenzwiebeln, ten Apfelsorten Lust auf junges Gemüse bekommt, ist bei Christian Herb goldrichtig. Setzlinge und Samen von annähernd 300 Tomatensorten hat der Kemptener im Angebot. Als leidenschaftlicher Sammler und Fan bezeichnet sich der Züchter. Supermarkttomaten, die nach den Kriterien Haltbarkeit, Wachstumsgeschwindigkeit und Transportfähigkeit gezüchtet werden, kommen bei ihm nicht auf den Tisch. Lieber die fruchtig süße „Bärentatze“, eine alte russische Sorte. Oder die „Berner Rose“, eine Schweizer Fleisch-Stab-Tomate, die jede Tomatensoße in ein Festmahl verwandle.
Der „Donau-Iller-Cup“der Landschaftsgärtner wird in Halle drei ausgetragen: Drei Teams mit je zwei Azubis kämpfen unter der Leitung von Thomas Zink, dem regionalen Ausbildungsbeauftragten des Bundesverbandes für Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, um den Titel. Sämtliche Teams bauen das gleiche Element eines Hausgartens mit Pflastern und Grünflächen, das dann unter dem fachmännischen Blick einer Jury nach Kriterien wie „Maßgenauigkeit“oder „Vegetationstechnik“bewertet wird. Einen der Gewinner kennt Zink schon jetzt: den Beruf des Landschaftsgärtners. Denn die Absolventen seien berufsbedingt immer die Ersten, die ihre Nase in die Frühlingssonne strecken dürfen. Ein Lastwagen und ein Auto sind am Donnerstag auf der Autobahn bei Merklingen (Alb-Donau-Kreis) zusammengestoßen. Kurz vor 13 Uhr fuhr ein 81-Jähriger mit seinem Mercedes durch die Baustelle der A 8 bei Merklingen. Er fuhr links, rechts daneben ein Sattelzug. Plötzlich kam der Sattelzug nach links. Die Fahrzeuge stießen zusammen. Am Mercedes entstand Sachschaden von rund 12000 Euro. Der 81-Jährige hielt auf dem Standstreifen an. Der Fahrer des Sattelzugs fuhr laut Polizei in Richtung Karlsruhe weiter. (az) Tausende Euro Schaden hat ein Unbekannter in der Nacht zum Donnerstag im Wald bei Ehingen (AlbDonau-Kreis) verursacht. Im Gewann Oberbuch am Stoffelberg, westlich von Ehingen, steht ein Schutzwagen für die Waldarbeiter. Den beschädigte ein Unbekannter, als er die Tür mit Gewalt aufriss. In einem Teil des Wagens fand der Dieb eine Gasflasche und verschiedenes Werkzeug. Dann brach er eine zweite Tür auf. Hier stahl er weitere Maschinen. (az)