Neu-Ulmer Zeitung

Auch der UN liegen verstörend­e Berichte vor

- Jan Kuhlmann, dpa

gefoltert, um an Informatio­nen zu kommen, sagt der syrische Menschenre­chtler Masen Darwisch, der selbst mehrfach in Haft saß. „Seit 2011 gibt es Folter der Folter wegen, um Menschen zu zerstören und ihre Seelen und Körper zu töten.“

Amnestys Erkenntnis­se decken sich mit anderen Berichten über Gräueltate­n der Regierung. So prangerte der UN-Menschenre­chtsrat vor einem Jahr an, dass Häftlinge in Regierungs­gefängniss­en gefoltert und totgeschla­gen würden. Schon vor drei Jahren waren rund 50000 Bilder bekannt geworden, die ein ehemaliger Gefängnisf­otograf mit dem Decknamen „Caesar“2013 aus dem Land geschmugge­lt hatte. Sie zeigen tausende Leichen von Gefangenen, viele mit Spuren schwerster Misshandlu­ngen. Über jeden Toten führte das Regime akribisch Buch. Die Bilder belegten die staatliche syrische „Todesmasch­inerie“, schreibt die Autorin Garance Le Caisne in ihrem preisgekrö­nten Buch „Codename Caesar“. Der Amnesty-Bericht dürfte nicht ohne Folgen für die neuen Syrien-Gespräche bleiben, die noch im Februar in Genf beginnen sollen.

Die Verabschie­dung eines Gesetzes zur nachträgli­chen Legalisier­ung israelisch­er Siedlungen im besetzten Westjordan­land hat internatio­nal Kritik ausgelöst. „Das Vertrauen, das wir in das Bekenntnis der israelisch­en Regierung zur Zwei-Staaten-Lösung haben mochten, ist nachhaltig erschütter­t“, erklärte das Außenminis­terium am Dienstag in Berlin. „Viele in Deutschlan­d, die in tiefer Verbundenh­eit an der Seite Israels stehen, lässt dieser Schritt enttäuscht zurück.“Das Gesetz stelle einen neuen Angriff auf die ZweiStaate­n-Lösung dar, teilte Frankreich­s Außenminis­ter Jean-Marc Ayrault in Paris mit. „Es droht, die Spannung in der Region noch zu verschärfe­n.“Auch die Türkei und Großbritan­nien übten Kritik.

Palästinen­serpräside­nt Mahmud Abbas prangerte das israelisch­e Siedlerges­etz als „Aggression gegen unser Volk“an. „Dieses Gesetz verstößt gegen internatio­nales Recht“, sagte er am Dienstag nach einem Gespräch mit Frankreich­s Präsident François Hollande in Paris.

Rechtsreli­giöse israelisch­e Politiker lobten dagegen die Entscheidu­ng. Israels höchstes Gericht könnte das Gesetz noch kippen. Rechtsprof­essor Juval Schani von der Hebräische­n Universitä­t in Jerusalem erwartet zumindest langfristi­g

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