Türk Spor mit Ex Spatzen in die Landesliga?
Neu-Ulmer Bezirksligist hat sich in der spielfreien Zeit gut verstärkt. Nur eines passt Trainer Deibler nicht
Wie früher beim SSV Ulm 1846 Fußball wollen sie nun auch bei Bezirksligist Türk Spor NeuUlm gemeinsam Tore bejubeln: Denis Werner und Serdar Özkaya. Nachdem der Neu-Ulmer Verein in der Winterpause schon mit ein paar starken Neuzugängen hatte aufhorchen lassen, hat sich nun auch Stürmer Serdar Özkaya dem aufstrebenden Klub angeschlossen. Er bringt Oberliga- und Regionalligaerfahrung mit, hat allerdings seit einiger Zeit nicht mehr gespielt, weil er bei keinem höherklassigen Verein untergekommen ist. „Ich verspreche mir im Moment von ihm nicht zuviel“, sagt der Trainer von Türk Spor, Markus Deibler, früher beim FV Illertissen II der Kommandogeber. „Serdar braucht eine gewisse Zeit, um reinzukommen.“
Trotzdem: Nachdem es bei den Neu-Ulmern im vergangenen Sommer einen ziemlichen Umbruch gegeben hatte, fand sich die Mannschaft in der Bezirksliga sehr gut zurecht und liegt nach 17 von 30 Begegnungen auf Rang zwei. Besser steht nur noch Landesliga-Absteiger TSV Buch da, der mit 44 Punkten die Tabelle anführt. Der Abstand zu Türk Spor beträgt vier Punkte. Das ist nicht die Welt und im ersten Spiel nach der Winterpause hat die Mannschaft von Markus Deibler die Bucher zu Gast und kann den Rückstand verkürzen. Überhaupt dürften die ersten beiden Punktspiele im neuen Jahr für die Neu-Ulmer richtungsweisend sein: Erst geht es am Sonntag, 12. März, daheim gegen den TSV Buch, dann macht Türk Spor eine Woche später seine Aufwartung beim Tabellendritten SSV Ulm 1846 Fußball. Gehen diese beiden Spiele für die Neu-Ulmer einigermaßen positiv aus, kämpfen sie um die Meisterschaft mit und kön- nen weiterhin nach dem Aufstieg in die Landesliga schielen.
Die Landesliga soll es schon sein, wobei Deibler betont: „Wir haben keinen Druck. Wenn wir jetzt den Aufstieg nicht schaffen, geht die Welt nicht unter. Nach dem Spiel gegen Buch können wir einen Punkt zurückliegen, aber auch sieben.“Der Trainer macht aber klar, dass auf jeden Fall in der kommenden Runde der Aufstieg angepeilt wird, wenn es nun nicht klappt. Der Traum von der Landesliga kommt nicht von ungefähr. Der Verein hat sich nicht nur mit Serdar Özkaya verstärkt, sondern auch mit Denis Werner, der vergangene (Oberliga-)Saison noch Stammspieler bei den Spatzen war, Sascha Endres von Landesligist TSV Blaustein (früher FV Illertissen), den Deibler als seinen „Wunschspieler“für die Abwehr bezeichnet, Kevin Ruiz vom TSV Neu-Ulm (früher FC Memmingen) und Markus Gentner vom 1. FC Donzdorf (Bezirksliga Neckar/Fils), ein Freund von Werner.
Wenn so gute Spieler kommen, hat das Gründe. Der Bezirksligist hat Perspektiven. Er hat mit Markus Deibler einen ausgezeichneten Trainer, der zum Team passt. „Die Art, wie wir Fußball spielen, ist attraktiv“, führt Deibler selbst an. „Das haben Spieler beobachtet. Kevin Ruiz zum Beispiel ist auf uns zugekommen, nachdem ihm der TSV Neu-Ulm eröffnet hat, dass er ihm das Geld, dass ihm versprochen war, nicht mehr zahlen kann. Bei uns gibt es das versprochene Geld und außerdem immer pünktlich.“Nur eines passt nicht. Deibler spricht Klartext: „Was die Nutzung der Sportanlage im Muthenhölzle anbetrifft, wirft uns die Stadt Knüppel zwischen die Beine. Der Kunstrasenplatz und die Rasenplätze sind gesperrt. Uns steht nur die Tartanbahn zur Verfügung, ein No-Go!“