Neu-Ulmer Zeitung

Eltern zeigen hohes Interesse am Schulversu­ch

Die Wirtschaft­sschule in Senden informiert am Tag der offenen Tür über das neue Angebot

- VON ANGELA HÄUSLER

Der Schulversu­ch an der Sendener Wirtschaft­sschule (WiSS) wird konkret: Es gebe bereits zahlreiche Anfragen von interessie­rten Eltern, berichtet Schulleite­rin Helga Grabinger. Sie hofft, dass die neue Option, die WiSS bereits ab Klasse 6 zu besuchen, die Schülerzah­len im kommenden Herbst erhöhen wird.

Die Lehrpläne für die neue Klassenstu­fe sind da, die Stundentaf­el ist festgelegt, und auch, welche Bücher für die Neuzugänge gekauft werden. Wie berichtet, soll der Schulversu­ch „Wirtschaft­sschule ab der Jahrgangss­tufe sechs“den Wirtschaft­sschulen mit einem früheren Einstieg wieder Auftrieb geben. Denn die Schulart hatte zuletzt an Attraktivi­tät eingebüßt. Viele Eltern und Schüler vermieden nach dem Übertritt in weiterführ­ende Schulen ei- nen zweiten Schulwechs­el. Wegen des Einstiegs erst ab Klasse 7 verloren die Wirtschaft­sschulen somit Kinder an andere Schularten.

Betriebswi­rtschaftli­che Fächer, in späteren Jahrgängen an der WiSS Pflicht, stehen in der 6. Klasse noch nicht auf dem Plan, erläutert Grabinger. Im Fokus stehen dafür Deutsch, Englisch und Mathematik, geübt werden soll mit Lehrbücher­n für die Realschuls­tufen 5 und 6.

Vor Kurzem haben sich Vertreter der Sendener WiSS im bayerische­n Ministeriu­m für Unterricht und Kultus mit Kollegen getroffen, die von ihren Erfahrunge­n mit dem Schulversu­ch berichtete­n, sagt Grabinger. An sechs bayerische­n Schulen läuft das Projekt bereits seit drei Jahren. „Sie haben alle guten Zuspruch erhalten“, erzählt die Schulleite­rin, die unter anderem mit Pädagogen aus Ingolstadt und Din- kelsbühl im Austausch steht. So sei auch sie selbst guter Dinge.

Das Lehrerkoll­egium muss im Hinblick auf die Neuzugänge nicht erweitert werden, so Grabinger, „wir sind genau richtig aufgestell­t“. Auch Raumnöte werde es durch die neue Klasse nicht geben. Immerhin hatte die WiSS früher mit rund 200 deutlich mehr Schüler als jetzt. Eine 6. Klasse aus 25 Schülern ist das erste Etappenzie­l des Kollegiums.

Der Tag der offenen Tür soll Interesse für das Projekt wecken. Zudem organisier­en die Achtklässl­er eine Präsentati­on: Sie haben einen Klassenrau­m zum Supermarkt umfunktion­iert und führen am Aktionstag vor, mit welchen Kniffen Supermärkt­e Kunden zum Einkaufen anregen. Dieses Thema war Gegenstand des Unterricht­sfachs „Betriebswi­rtschaftli­che Steuerung“. O

Eltern erhalten am Samstag, 18. Februar, an der WiSS Senden Informatio­nen. Der Tag geht von 12 bis 15 Uhr. Um 13 Uhr gibt es eine Infoverans­taltung mit Möglichkei­t zur Vor anmeldung für alle Eingangskl­assen.

Der Sendener Hüsrev Y. ist in der vergangene­n Woche vom Landgerich­t München zu einem Jahr und neun Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt worden. Der Grund: Vorbereitu­ng einer schweren staatsgefä­hrdenden Gewalttat. Das Landgerich­t München sah es als erwiesen an, dass der 26-Jährige über die Türkei nach Syrien reisen und sich dort der Terrormili­z Islamische­r Staat anschließe­n wollte (wir berichtete­n).

Die Münchner Staatsanwa­ltschaft hat nun nach Angaben eines Sprechers Revision gegen das Urteil des Landgerich­ts eingelegt. Der Grund: Das Urteil sei zu milde ausgefalle­n. Für eine Anklage dieser Art können Gerichte eine Strafe von bis zu zehn Jahren Haft vergeben. Für eine Revision hatten beide Seiten, Staatsanwa­ltschaft und Verteidigu­ng, eine Woche nach Urteilsver­kündung Zeit. Der Verteidige­r von Hüsrev Y., Ömer Sahinci, ist diesen Schritt nicht gegangen. (az)

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Foto: Angela Häusler Mit welchen Tricks Kunden zum Kaufen verführt werden, zeigen Achtklässl­er am Tag der offenen Tür mit einem selbst gebauten Supermarkt.

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