Freispruch für Prinzessin Cristina
In einem Betrugsprozess kommt sie glimpflich davon. Ihren Mann aber trifft es hart
Als Spaniens König Felipe und seine Frau Letizia am Freitagmittag eine Kunstausstellung in Madrid eröffneten, waren sie sichtlich entspannt. Sie lächelten ausgiebig. Die Nachricht aus Mallorca, vom Landgericht Palma, hatte sie ganz offensichtlich da bereits erreicht: Felipes ältere Schwester, Prinzessin Cristina, 51, ist in einem weltweit beachteten Prozess vom Vorwurf der „Beihilfe zur Steuerhinterziehung“freigesprochen worden.
Die Beschuldigungen gegen die Infantin, wie die Prinzessin in Spanien genannt wird, hatten das Königshaus in eine schwere Glaubwürdigkeitskrise gestürzt. Das einjährige Strafverfahren gegen Cristina, ihren Ehemann und 15 Mitangeklagte galt als Jahrhundertprozess, weil erstmals eine eng Verwandte des Königs vor Gericht stand.
Der Verdacht gegen Cristina, der nach jahrelangen Ermittlungen zur Anklage geführt hatte, sorgte auch für Familienkrach: Felipe entzog seiner Schwester vor zwei Jahren den Titel „Herzogin von Palma“und verbannte sie von allen öffentlichen Auftritten der Königsfamilie.
Die Beweislage gegen die Prinzessin war den drei Richterinnen der Strafkammer in Palma, die acht Monate über das Urteil beraten hatten, letztlich zu dünn: Cristina kommt mit der Zahlung von 265000 Euro an die Staatskasse verhältnismäßig glimpflich davon. Die Infantin, die derzeit mit ihrer Familie in der Schweizer Stadt Genf lebt, musste – wie die anderen Angeklagten – nicht zur Urteilsverkündung erscheinen.
Hart traf es dagegen ihren Mann Iñaki Urdangarin, einen früheren Handball-Profi: Ihn verurteilte das Gericht zu sechs Jahren und drei Monaten Gefängnis sowie zu einer Geldstrafe von 512 000 Euro. Der 49-Jährige, der mit Cristina vier Kinder hat, wurde wegen Veruntreuung, Rechtsbeugung, Korruption und Steuerhinterziehung schuldig gesprochen. Doch auch für Urdangarin, der als eine der Schlüsselfiguren eines Millionen-Betrugs gilt, hätte es schlimmer kommen können: Der Staatsanwalt hatte 19 Jahre Haft für ihn gefordert. Ob Urdangarin tatsächlich hinter Gitter kommt, ist derzeit noch unklar. Es wird nicht ausgeschlossen, dass er Berufung gegen das Urteil einlegt.
In dem Prozess ging es vor allem um zwielichtige Geschäfte Urdangarins und seines früheren Geschäftspartners Diego Torres zwischen den Jahren 2004 und 2006. Die beiden hatten mit einer als Stiftung getarnten Firma mehr als sechs Millionen Euro an öffentlichen Geldern ergaunert. Die Einnahmen waren dann über Steuerparadiese am Fiskus vorbeigeschleust worden. Torres wurde zu acht Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Cristina, die der Firma als Aushängeschild diente, hatte stets beteuert, von dem Betrug nichts gewusst zu haben.
Er liebt Baseball, Bier und Bowling, macht sexistische Witze, lästert über japanische Autos und die französische Küche: Al Bundy ist ein typischer Vertreter der unteren Mittelschicht in den USA. Zumindest die klischeehafte Vorstellung davon.
Dieser sympathische Proll aus einem Vorort von Chicago und seine schräge Familie eroberten vor 25 Jahren das deutsche Fernsehen. Am 19. Februar 1992 zeigte RTL die erste Folge der fünf Jahre zuvor in den USA gestarteten Comedyserie „Eine schrecklich nette Familie“. Sie wurde auch hierzulande zum Kult. Der Grund dafür ist so einfach wie einleuchtend: Der von Ed O’Neill gespielte Bundy, dessen faule Frau Peggy (Katey Sagal) und deren Kinder Kelly alias „Dumpfbacke“(Christina Applegate) und Bud (David Faustino) bildeten einen erfrischenden Kontrast zu so biederen deutschen Fernsehfamilien wie den Drombuschs.
Die Bundys waren Egoisten, die sich um guten Geschmack, feine Manieren oder politische Korrektheit nicht scherten. Im Mittelpunkt stand Al, besser gesagt: saß. Denn von seiner Couch war der unterbezahlte Schuhverkäufer mit den Schweißfüßen kaum herunterzubekommen. Zu seinem Ärger pflanzte sich häufig Gattin Peggy neben ihn, um ihn mit ihren ständigen Forderungen nach Geld und Sex zu nerven. Ein roter Faden, wie Bundys Feindschaft mit Nachbarin Marcy (Amanda Bearse), einer Feministin.
In den USA war „Married with Children“, so der Originaltitel, ein Überraschungserfolg. Und auch in Deutschland gewann die Serie schnell viele Fans. Der noch junge Sender RTL zeigte „Eine schrecklich nette Familie“bis 1996, die letzten beiden Staffeln liefen bei ProSieben. Hauptdarsteller Ed O‘Neill wurde dank der Serie zum schwerreichen Star, hatte lange aber damit zu kämpfen, dass er als Bundy abgestempelt war. Seit 2009 gehört der 70-Jährige zum Ensemble der vielfach ausgezeichneten Comedyserie „Modern Family“.
Als Al Bundy war er ursprünglich gar nicht vorgesehen. Er kam erst ins Spiel, nachdem einige Konkurrenten gecastet und abgelehnt worden waren. Der Legende nach kam O´Neill völlig verschwitzt zum Vorsprechen. Genau das soll ihm die Rolle des Verlierers aus der Vorstadt eingebracht haben. Das Amtsgericht Minden hat eine 38-jährige Erzieherin nach dem Tod eines Kleinkindes zu einer Haftstrafe von sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. Ein 16 Monate alter Junge in ihrer Kindertagesstätte in Porta Westfalica war im Juni 2015 in einen wenige Zentimeter hoch mit Wasser gefüllten Maurerkübel gefallen und ertrunken. Der Richter sah es als erwiesen an, dass die Leiterin der Tagesstätte ihre Sorgfalts- und Aufsichtspflicht verletzt hat. Mit dem Urteil schloss sich das Gericht der Forderung der Nebenkläger an. Die Staatsanwaltschaft hatte nur eine Geldstrafe für die Hartz-IV-Empfängerin gefordert. Die Verteidigung selbst hatte keinen Strafantrag gestellt und ließ offen, ob sie das Urteil annehmen wird.