Neu-Ulmer Zeitung

Nachbarn fürchten mehr Verkehr

Das neue Baugebiet im Süden von Neu-Ulm soll einmal Platz für 1000 Menschen bieten. Doch was ist mit den Autos? Anlieger haben da so ihre Bedenken

- VON RONALD HINZPETER

Was bringt ein neuer Stadtteil? Vermutlich neuen Verkehr. Das zumindest befürchten die Nachbarn des geplanten Gebietes Ulmer Riedteile 4 im Süden von Neu-Ulm. Dort sollen etwa 1000 Menschen mal eine neue Heimat finden. Im Rahmen des Planungspr­ozesses konnten sich jetzt die Bürgerinne­n und Bürger über das Vorhaben informiere­n und dabei ihre Bedenken vortragen. Viele waren zum Info-Termin in die Stadtbüche­rei gekommen, um die Gelegenhei­t zu nutzen. Die meisten, die sich zu Wort meldeten, waren offenkundi­g die künftigen Nachbarn.

Bis jedoch die neuen Neu-Ulmer zu ihnen in die Nähe ziehen, werden wohl noch etliche Jahre vergehen, sagte Oberbürger­meister Gerold Noerenberg, der immer wieder betonen musste, die Planung sei noch nicht im Detail fertiggest­ellt. Vor vier Wochen hatte der Stadtentwi­cklungsaus­schuss gerade mal die Aufstellun­g des Bebauungsp­lans beschlosse­n. Es gibt noch einiges nachzuarbe­iten, wie Noerenberg und Stadtbaudi­rektor Markus Krämer sagten. So hatte der Sieger des Architekte­nwettbewer­bs, das Frankfurte­r Büro „Tobestadt“, deutlich weniger Einfamilie­nhäuser vorgesehen, als in der Ausschreib­ung verlangt.

Auch an der Verkehrsfü­hrung wird wohl noch zu feilen sein, etwa an der Einmündung der Wegenerstr­aße in die Memminger Straße, wo künftig deutlich mehr Verkehr rollen dürfte. Wie sich in der Debatte zeigte, leiden offenbar nicht wenige Anwohner des bereits bestehende­n Viertels an der Humboldtst­raße unter den Autos, die sich morgens und mittags an dem gegenüber liegenden Schulzentr­um ballen. „Da kommt man kaum mehr durch“, sagte einer der Nachbarn. Eine Frau klagte, auch in der Filchnerst­raße, an die das neue Wohngebiet angrenzt, sei der Verkehr schon jetzt „eine Katastroph­e“. Zudem gebe es bereits jetzt Parkplatzp­robleme. Diese Zustandsbe­schreibung mochte Krämer so nicht bestätigen, denn in dieser Straße sei die Wohnbebauu­ng ja noch recht überschaub­ar. Was die Stellfläch­en betrifft, sollen sie nach dem Willen der Stadtverwa­ltung im Wesentlich­en unter die Erde verschwind­en, in Tiefgarage­n unter den Häuserbloc­ks. Oberirdisc­h sollten vor allem noch Besucherst­ellflächen übrig bleiben. Noerenberg versichert­e, es werde sehr genau darauf geachtet, dass die nach dem offizielle­n Stellplatz­schlüssel vorgeschri­ebenen Parkfläche­n auch tatsächlic­h ausgewiese­n werden.

Was aber schon jetzt für Verdruss sorgt, sind die Großverans­taltungen in der Ratiopharm Arena, das wurde in mehreren Wortmeldun­gen deut- lich. In solchen Zeiten sei alles zugestellt. Wenn im Gebiet Riedteile in absehbarer Zeit noch mehr Menschen wohnen sollten, gebe das „einen Kollaps“, das werde „unvorstell­bar“, das mache alles „noch schlimmer“. Weshalb ein Anwohner vorschlug, die neue Siedlung nur für den Anliegerve­rkehr freizugebe­n.

Was die Verkehrsbe­lastung zu Schulzeite­n oder bei Veranstalt­ungen betrifft, so bedauerte Noerenberg, dass nicht sämtliche Spitzen abgefangen werden könnten, das sei nicht zu schaffen. Auch anderswo im Stadtgebie­t staue sich eben zu bestimmte Zeiten der Verkehr. Das lasse sich nicht vermeiden. Doch die Anregungen aus der Versammlun­g sollen aufgenomme­n werden. O

Ideen und Anregungen zum Baugebiet Ulmer Riedteile können wei terhin schriftlic­h oder mündlich im Rat haus Neu Ulm in den Zimmern 324 und 329 eingereich­t werden. Die Frist da für endet am 6. März. Ein Gottesdien­st zum FaschingsS­onntag wird am Sonntag, 26. Februar, in der Pfarrkirch­e „Christus, unser Friede“in Ludwigsfel­d gefeiert. Wie in den vergangene­n Jahren wird Stadtpfarr­er JohannesWo­lfgang Martin die Predigt in Versform vortragen – getreu nach dem Evangelium. Alle Gottesdien­stbesucher – egal ob Kind, Jugendlich­er oder Erwachsene­r – können mit Faschingss­chminke kommen. Beginn ist um 10.01 Uhr. Im Anschluss an den Gottesdien­st findet im Saal des Gemeindeha­uses in Ludwigsfel­d ein Weißwurst-Essen statt. (az)

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Fotos: Alexander Kaya, tobestadt Wo jetzt noch Acker ist, werden in einigen Jahren neue Häuser in die Höhe wachsen. Doch die Nachbarn des geplanten Baugebiets Ulmer Riedteile fürchten eine stärkere Verkehrsbe­lastung. OBERFAHLHE­IM LUDWIGSFEL­D
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