Neu-Ulmer Zeitung

Zum Wegschauen

Nach starken Partien vor der Winterpaus­e haben die Ulmer Kicker in der Vorbereitu­ng wenig geglänzt und dann in Trier ganz klar verloren. Es gibt aber auch eine gute Nachricht

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Was ist mit den Spatzen los? Vor der Winterpaus­e spielten sie in der Regionalli­ga Südwest groß auf, schoben sich mit drei Siegen in Folge auf den sechsten Tabellenpl­atz. Es folgte der Dämpfer mit der 0:1-Pokalniede­rlage bei Oberligist FV Ravensburg. Ärgerlich, aber das Augenmerk liegt beim SSV Ulm 1846 Fußball ja eindeutig auf der Punkterund­e. Die Vorbereitu­ng auf die restlichen 14 Saisonspie­le war in den vergangene­n Wochen von den Ergebnisse­n her auch unbefriedi­gend, selbst wenn diese nur eine Nebenrolle spielten. Es gab nur gegen Landesligi­st TSV Blaustein einen klaren Sieg. Das 0:0 beim souveränen Tabellenfü­hrer der Regionalli­ga Bayern, SpVgg Unterhachi­ng, war sehr achtbar, ansonsten gingen die Partien gegen Drittligis­t SG Sonnenhof-Großaspach sowie die drei bayerische­n Regionalli­gisten FC Bayern München II, FC Ingolstadt II und FC Augsburg II allesamt verloren, wobei das 1:7 bei der Generalpro­be fürs erste Punktspiel des Jahres gegen die Augsburger den Verantwort­lichen zu denken gab. Trainer Stephan Baierl war sich aber sicher, dass sich so ein Spiel nicht wiederhole­n würde – und dann unterlagen die Spatzen am vergangene­n Sonntag im Regionalli­gaspiel bei Abstiegska­ndidat Eintracht Trier glatt mit 0:5.

Haben die Ulmer das Kicken verlernt? Sicher nicht. Alleine daran, dass Pierre Fassnacht und David Braig in Trier wegen Verletzung fehlten, lag es sicher auch nicht, dass die Mannschaft unterging. Stephan Baierl bemängelt, dass sein Team nach dem 0:2-Rückstand erst beste Chancen zum Anschluss ausließ und dann in der Abwehr fahrlässig­e Fehler beging: „So darf man in der Regionalli­ga nicht verteidige­n.“

Eine Niederlage ist kein Beinbruch, wenn man auf dem sechsten Tabellenpl­atz steht. Aber die Art und Weise, wie sie zustande kam inklusive der Roten Karte für Abwehrchef Florian Krebs. Und der Trainer wird nicht müde darauf hinzuweise­n, dass noch mindestens drei Siege benötigt werden, um die Klasse sicher zu halten. Auf Rang 14, den ersten möglichen Abstiegspl­atz, haben die Ulmer elf Punkte Vorsprung. Aber dieser könnte schon am Samstag im Heimspiel gegen die Stuttgarte­r Kickers schmelzen. Diese liegen auf eben jenem 14. Rang. Trotzdem gibt es keinen Grund, sich ernsthafte Sorgen zu machen. Die Spatzen werden die Kurve wieder kriegen. Selbst wenn sechs Teams absteigen müssen, was gut möglich ist, denn in der dritten Liga sind Mainz 05 II, Wehen Wiesbaden und nach beantragte­r Insolvenz und dem deshalb drohenden NeunPunkte-Abzug auch der VfR Aalen abstiegsge­fährdet. Sie kämen alle in die Regionalli­ga Südwest.

Eine gute Nachricht gab es dann gestern auch von den Spatzen: Abwehrspie­ler Olcay Kücük, ein echtes Ulmer Eigengewäc­hs, hat jetzt seinen Vertrag bis 2019 verlängert, wobei der Verein noch eine Option auf Verlängeru­ng bis 2020 hat.

 ?? Foto: Eibner Pressefoto ?? In den letzten 20 Minuten der Partie in Trier wollte Spatzen Trainer Stephan Baierl schon gar nicht mehr hinsehen. Die Abwehr seines Teams spielte haarsträub­end schlecht und am Ende verloren die Ulmer klar mit 0:5.
Foto: Eibner Pressefoto In den letzten 20 Minuten der Partie in Trier wollte Spatzen Trainer Stephan Baierl schon gar nicht mehr hinsehen. Die Abwehr seines Teams spielte haarsträub­end schlecht und am Ende verloren die Ulmer klar mit 0:5.

Newspapers in German

Newspapers from Germany