Neu-Ulmer Zeitung

Geburtshil­fe muss nah am Wohnort bleiben

- VON DANIELA HUNGBAUR huda@augsburger allgemeine.de

Die Gesundheit vieler Frauen und ihrer Kinder ist bedroht, weil immer mehr Geburtshil­festatione­n schließen. Damit ist die wohnortnah­e Versorgung in Gefahr. Sie aber ist wichtig, damit Schwangere bestmöglic­h unterstütz­t werden. Eine Politik, die sich rühmt, das Wohl der Familien ganz oben auf ihrer Agenda zu haben, muss daher dringend handeln.

Viel zu lange wurde tatenlos zugesehen, wie Hebammen ihre Arbeit erschwert wurde. Sie sind nicht nur oft unterbezah­lt, es fehlt offensicht­lich in vielen Fällen auch an der Wertschätz­ung. Doch ohne Hebammen geht es nicht. Wer glaubt, mithilfe einer Gesetzesän­derung ihre Bedeutung schmälern zu können und damit gleich auch noch das Problem des Fachkräfte­mangels lösen zu können, würde fatale Fehler begehen. Wichtig ist es, ihre Arbeit zu stärken.

Auch muss die Frage erlaubt sein, ob gesunde, schwangere Frauen in hoch aufgerüste­ten Kliniken, in denen für schwer kranke Patienten das Bestmöglic­he getan wird, immer gut aufgehoben sind? Schwangere sind nicht krank. In vielen Fällen bleibt eine Geburt doch zum Glück eine Geburt – ein Akt, seit es Menschen gibt. Ein Akt allerdings, der stets Beistand benötigt. Und zwar von einer erfahrenen Hebamme. Dieser Beistand muss nah am Wohnort sein, denn er muss schnell erreicht werden können. Ansonsten droht die Gefahr, dass Frauen ihre Kinder allein auf die Welt bringen. Mit allen Risiken.

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