Keine Furcht vor dem Fasching
Bald finden in der Region wieder die großen Faschingsumzüge statt. Viele Menschen haben Angst vor Terror. Wie reagieren Polizei und Veranstalter?
Fasching – das bedeutet eigentlich feiern, verkleiden und fröhlich sein. In diesem Jahr gehen viele jedoch mit einem flauen Gefühl im Magen auf die Faschingsumzüge der Region. Seit den Anschlägen in Berlin und Nizza ist die Angst für viele ständiger Begleiter auf größeren Veranstaltungen.
„Es gibt keinerlei Hinweise auf eine konkrete Bedrohung“, betont Siegfried Hartmann, Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Nord. Seine Kollegen seien in diesem Jahr „besonders sensibilisiert“. Dennoch sei die Zahl der Polizisten auf den Faschingsveranstaltungen im Bereich seines Präsidiums nicht gestiegen. „Wir werden mit ausreichend vielen Beamten vor Ort sein und ein wachsames Auge haben“, sagt Hartmann. Wichtig ist es ihm zu betonen, dass die Gefahr von Anschlägen zwar immer bestehe, es sich dabei aber um „eine vollkommen abstrakte Gefahr“handele. Wer also vorhat, eine der vielen Faschingsveranstaltungen zu besuchen, solle sich die Stimmung durch nichts verderben lassen.
Einer der größten Narrenumzüge der Region findet am Faschingssonntag, 26. Februar, in Marktoberdorf statt. Ausführlich habe sich Claudia Bestler, Präsidentin des Umzugs, im Vorfeld unter anderem mit den Verantwortlichen von Polizei, Sanitätsdienst, Feuerwehr und privaten Sicherheitskräften über das Sicherheitskonzept des Umzugs beraten. Immer wieder habe man sich in den vergangenen Jahren die „Was-wäre-wenn-“Frage gestellt und das Sicherheitskonzept erweitert. Natürlich werde es auch beim Fasching in Marktoberdorf keine absolute Sicherheit geben. „Aber die gibt es nie“, erzählt Bestler. Angst vor Anschlägen habe sie nicht. Vielmehr sei es der Alkohol, der auf derartigen Veranstaltungen für Unruhe sorgen könnte. In Marktoberdorf gibt es deshalb seit Jahren einen besonderen Anreiz für rund 2000 Teilnehmer auf Fa- schingswägen oder in Fußgruppen: Wer während des Umzugs positiv auffällt, der wird im kommenden Jahr belohnt. „Wir achten dabei auf das Gesamtbild“, sagt Bestler. Wer durch ausgefallene Kostüme, einen besonders geschmückten Wagen und durch vernünftigen Umgang mit Alkohol auffällt, bekommt bis zu 500 Euro Prämie ausgezahlt. „Das hat sich bei uns bewährt“, sagt Bestler. Das Geld hierzu stamme aus den Einnahmen durch die vier Euro Eintrittsgeld, die Besucher des Umzugs zahlen müssen. Je nach Wetterlage rechnen die Veranstalter mit bis zu 40 000 Gästen.
Besucherzahlen, von denen die Augsburger Faschingsfreunde nur träumen können. Mit den rund 700 erwarteten Narren zum Faschingstreiben auf dem Rathausplatz gilt Augsburg nicht gerade als Faschingshochburg. Dennoch nimmt man auch hier das Thema Sicherheit sehr ernst. „Wir haben uns in diesem Jahr ausführliche Gedanken zum Sicherheitskonzept gemacht“, sagt Holger Franz, Präsident der Faschingsvereinigung „Under Oiner Kapp“. Dennoch sei man zusammen mit der Stadt, dem Ordnungsamt, der Polizei und anderen Mitwirkenden zu dem Entschluss gekommen, das Konzept der vergangenen Jahre nicht anzupassen. „Es hat sich bewährt und ist vollkommen ausreichend“, sagt Franz.
Mit rund 100000 Besuchern findet am Wochenende in Würzburg einer der größten bayerischen Faschingsumzüge statt. Eine Sprecherin der Würzburger Polizei sagt, der Zug werde durch sichtbare und nicht sichtbare Maßnahmen vor Fahrzeugen geschützt. Zudem werde die Polizei stichprobenartig Besucher kontrollieren und könne gegebenenfalls auf Sprengstoffhunde zurückgreifen. Am Zug selbst gebe es keine direkten Änderungen, erklärt der Zugmarschall aus Würzburg. Er steht der abstrakten Gefahr durch Terror gelassen gegenüber: „Angst haben wir keine und lassen uns da auch nicht verrückt machen.“ Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) geht nicht nur gegen das geplante Wasserkraftwerk Älpele im Hintersteiner Tal (Oberallgäu) juristisch vor. Die Vogelschützer haben bei der Regierung von Schwaben ein Disziplinarverfahren gegen den Landrat Anton Klotz (CSU) sowie beim Umweltministerium eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen das Landratsamt beantragt. Der Verband bezieht sich auf Äußerungen von Klotz, wonach der Kraftwerksbau rein rechtlich nicht genehmigt werden dürfe. Dass Klotz das Vorhaben dennoch absegnete, ist aus Sicht des LBV ein „Rechtsbruch“. (AZ) Die Polizei hat das Max-Planck-Institut (MPI) für Psychiatrie in München wegen des Verdachts des ärztlichen Abrechnungsbetrugs durchsucht. Es liege eine Anzeige gegen mehrere Personen vor, teilte die Staatsanwaltschaft München I am Mittwoch mit. Die Anzeige war im August 2016 eingegangen. Das Max-Planck-Institut verwies auf zahlreiche anonyme Anschuldigungen, die immer wieder gegen die Abrechnungspraxis erhoben würden. Das MPI habe im vergangenen Jahr eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit der Überprüfung der Abrechnungen beauftragt. Das Ergebnis: An der aktuellen Abrechnungspraxis gebe es keinen Grund zur Beanstandung. Die Max-Planck-Gesellschaft habe daher im Mai 2016 bei der Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige wegen Rufschädigung gegen Unbekannt eingereicht.