Weißenhorn plant den Spaß
Die Stadtverwaltung will ein Spielplatzkonzept ausarbeiten. Dabei geht es nicht nur um Geräte für Kinder. Denn die Nutzung öffentlicher Spielflächen ändert sich
Wippe, Rutsche und Schaukel waren gestern – ein moderner Spielplatz muss mehr bieten als die gängigen Spielgeräte. „Der klassische Spielplatz rückt durch den gesellschaftlichen Wandel in den Hintergrund“, sagt Christiane Döring. Die Stadträtin hat deshalb mit ihren Fraktionskollegen von den Grünen und der ÖDP-Fraktion einen Antrag bei der Weißenhorner Stadtverwaltung eingereicht. Sie soll ein Spielplatzkonzept ausarbeiten.
In der Begründung des Antrags heißt es: „Durch gesellschaftlichen Wandel, Geburtenrückgänge, Ganztagsbetreuung in Kindergärten und Schulen und eine älter werdende Gesellschaft müssen bestehende Strukturen überarbeitet werden.“Dazu gehöre auch der klassische Spielplatz. Denn die Nutzung öffentlicher Spielflächen, so haben es die Stadträte beobachtet, sei teilweise stark zurückgegangen. Sie führen das auf sinkende Zahlen von Kindern und Jugendlichen in einigen Wohngebieten sowie auf geänderte Anforderungen an Qualität und Quantität der Spielflächen zurück.
Am Montag wurde im Stadtrat über den Antrag diskutiert. Dabei betonte Bürgermeister Wolfgang Fendt, dass die Spielplätze in der Stadt in einem guten Zustand seien: „Sie werden regelmäßig gewartet und es gibt jährliche Kontrollen durch einen Sicherheitsingenieur.“Doch Döring macht deutlich, dass der Vorstoß von ÖDP und Grünen in eine andere Richtung geht: „Was uns in Weißenhorn fehlt, ist ein großer Spielplatz als Anlaufstelle für alle.“
Mehr-Generationen-Spielplätze, an denen auch die Erwachsenen Un- terhaltung finden, sollten zum Stadtbild gehören, forderte Döring. Als Beispiel nannte sie einen Wasserspielplatz oder eine „Picknickwiese ohne Hundekot“. Ulrich Hoffmann (ÖDP) konkretisierte: „Es geht uns darum, Bewegungsund Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen, nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene.“
Positiv nahmen die Räte der anderen Fraktionen den Antrag auf. Mehr-Generationen-Spielplätze seien mit Sicherheit erstrebenswert, sagte Herbert Richter (SPD). „Aber so etwas kostet richtig viel Geld.“Michael Schrodi (CSU) bezeichnete einen Mehr-Generationen-Spielplatz als „super Sache“. Ein solcher sollte vor einigen Jahren schon einmal in Weißenhorn realisiert werden. Doch so weit kam es nicht. „Der Bauhofleiter hat die Pläne noch in der Schublade. Das muss man nur umsetzen“, sagte Schrodi. Thomas Schulz (SPD) ergänzte, man dürfe die Gruppe der 14- bis 24-Jährigen nicht vergessen. Für sie gebe es nach wie vor kein Basketball-Spielfeld und keinen Skaterplatz in der Stadt.
Einstimmig erteilte das Gremium der Verwaltung den Auftrag, das Spielplatzkonzept auszuarbeiten. Wie es in der Sitzungsvorlage heißt, gehört eine detaillierte Bestandserfassung und Qualitätsbeurteilung aller öffentlichen Spielflächen und eine gesamtstädtische Versorgungsanalyse dazu. Grüne und ÖDP sind jedenfalls überzeugt: „Mit einem Spielplatzkonzept bietet sich der Stadt die Möglichkeit, die Weichen für eine anspruchsvolle Bewegungsund Spielplatzlandschaft zu stellen, die den Bedürfnissen aller Altersgruppen und der nachhaltigen Unterhaltung gerecht wird.“
Die Warnstreiks an der Weißenhorner Brotfabrik Ende November haben Wirkung gezeigt. Denn die Verhandlungen zwischen dem Arbeitgeber und der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) wurden mit einem positiven Ergebnis für die rund 150 Beschäftigten abgeschlossen: Bei der Jaus Bakery GmbH gelten für alle wieder die Tarifverträge der bayerischen Brotindustrie. Wie die Gewerkschaft mitteilt, wurde der entsprechende Anerkennungstarifvertrag nun von der Gewerkschaft und der Geschäftsführung der Jaus Bakery GmbH unterschrieben.
Tim Lubecki, der schwäbische Regionalgeschäftsführer der NGG, sagt: „Wir freuen uns, dass wir zu einem Ergebnis gekommen sind, mit dem beide Seiten gut leben können. Die Beschäftigten haben nun die Sicherheit, auch in Zukunft nach den Tarifverträgen der bayerischen Brotindustrie entlohnt zu werden.“Unter den bisherigen Bedingungen hätte eine Zwei-Klassen-Gesellschaft im Werk gedroht. Wer schon länger dort beschäftigt ist, wurde weiterhin nach Tarif entlohnt. Für Mitarbeiter, die nach dem 1. Januar 2016 angestellt wurden, gab es weniger Geld, weil für sie der Tarifvertrag nicht galt.
Zum Hintergrund: Ende 2015 hatte die tarifgebundene Lieken AG die Brotfabrik an einen italienischen Investor verkauft. Die Arbeitsverhältnisse der Beschäftigten gingen auf die neu gegründete Jaus Bakery GmbH über, die bislang nicht tarifgebunden war. Der Verkauf war die Rettung für die Produktionsstätte. Denn Lieken wollte sie Ende 2017 schließen. Zur Begründung gab das Unternehmen an, dass das Werk nicht den „zukünftigen Marktanforderungen“entspreche. (az/jsn) Gemeinsam mit der Volkshochschule im Landkreis Neu-Ulm bietet der Kampfsportverein Weißenhorn im März einen Schnupperkurs in Allkampf und Taekwondo an. Dieser richtet sich an alle, die sich für den Sport interessieren und ihn einmal unverbindlich ausprobieren wollen. Der Kurs beginnt am Dienstag, 7. März, 19 Uhr, in der Dreifachturnhalle und umfasst zehn Übungsabende. (az) O
Anmeldungen nehmen die VHS unter Rufnummer 07303/41200 und der KSV Weißenhorn unter der Num mer 07309/2870 entgegen.