Neu-Ulmer Zeitung

Zwei Jahrzehnte voller Hits

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und bei Bedarf auch am Lagerfeuer zu spielen. Dank seiner rauen Stimme behalten seine Balladen noch dieses gewisse Etwas an Pfeffer. Wo andere Bands mit ihren Hits gerade mal die letzte Konzertvie­rtelstunde bestücken können, schöpft Bryan Adams aus dem Vollen. Spätestens ab „Straight From The Heart“aus dem Jahr 1993 belieferte er das Radio 20 Jahre lang in schöner Regelmäßig­keit mit immer neuem Hitmateria­l. Dass die neuen Sachen nicht mehr so oft gespielt werden, macht gar nichts, es gibt ja noch genug alte wie „Summer Of 69“, „(Everything I Do) I Do It For You“oder „All For Love“.

Wie groß seine Anziehungs­kraft ist, zeigte sich im Juni 2014, als im Ulmer Stadthaus seine Fotografie­n von verletzten britischen Soldaten zu sehen waren und er persönlich zur Eröffnung kam. Die Schlange vor der Tür war sehr lang. Viel öfter jedoch kommt er unerkannt in die Region, denn weil Adams leidenscha­ftlich fotografie­rt, schaut er gelegentli­ch bei den Zeiss-Werken in Oberkochen vorbei – und besucht zuweilen deren Pressespre­cher Jörg Nitschke, einen Söflinger. Walter Feucht, der als Mitveranst­alter des Wiley-Konzerts auftritt, erzählt: „Da saß er dann mal auf dem Meinloh-Platz, hat eine Brezel gegessen – koiner hat ihn kennt.“In der Zeiss-Kantine habe er schon mal einen Unplugged-Auftritt hingelegt.

In Neu-Ulm wird Adams unter Strom stehen, so viel ist sicher. Doch nach Ansicht von Obert werde sich die Geräuschbe­lästigung für die Wiley-Bewohner in Grenzen halten, denn nun gebe es ja den HochschulN­eubau als eine Art Schallschu­tzRiegel. Erwartet werden 10 000 bis 12 000 Menschen, doch der leicht ansteigend­e Platz bietet Raum für bis zu 22 000 Besucher.

Da Bryan Adams nicht gerade billig zu haben ist, hat sich um Gern mit dem Unternehme­r Walter Feucht und Allgäu Concerts eine Veranstalt­ergemeinsc­haft geschart. Sie hatten diesmal auch das gewisse Quäntchen Glück: Für den notwendige­n Backstage-Bereich hätten sie für bis zu 50 000 Euro eine Art Container-Dorf hinstellen müssen. Doch da gibt es ja noch in der Nähe die Ratiopharm-Arena, in der zu dieser Zeit keine Veranstalt­ungen geplant sind. Dann muss der Star samt Band halt zum Auftritt mit dem Shuttlebus fahren – was ihm nichts ausmacht. Nachdem diese Hürde aus dem Weg geräumt war, stand dem Auftritt nichts mehr im Weg. Der wird übrigens kein klassiund

sches Festival werden, denn vor Bryan Adams spielen lediglich zwei Vorbands, die jedoch noch nicht gebucht sind. Was die Parkplätze betrifft, ist die Stadt Neu-Ulm zuversicht­lich, dass die Flächen bei der Arena ausreichen, zumal es ja auch noch den öffentlich­en Nahverkehr gebe. Obert: „Wir kriegen die schon unter.“Als das Open Air mit den Vorsitzend­en der Stadtratsf­raktionen diskutiert worden sei, habe es nur Zustimmung gegeben. O

startet am heutigen Samstag. Die Tickets kosten 77,95 Euro und 89,45 Euro (vor der Bühne).

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