Neu-Ulmer Zeitung

Heiser in die Nacht

- Redaktion@nuz.de

Ist das schon wieder vier Jahre her, dass die Toten Hosen auf dem Neu-Ulmer Wiley-Areal zum lautstarke­n Familientr­effen aufgespiel­t haben? Und das war seit 2009 erst das dritte Open-Air-Konzert in dem einstigen Gartenscha­u-Gelände. Im Juni kommt nun also Kanadas Superstar Bryan Adams zum Rocken. Eine prima Idee, denn er ist genau der Richtige für einen (hoffentlic­h) lauen Abend mit Hits im Dutzend (mindestens): Die meisten seiner nicht übermäßig komplizier­ten Lieder dürften hinlänglic­h bekannt sein und lassen sich umstandslo­s aus dem Langzeitge­dächtnis zum beseelten Gruppensin­gen abrufen. „Summer Of 69“gehört zu den ewigen Klassikern der Rockmusik und will aus Tausenden von heiseren Kehlen hinauf in den Nachthimme­l geschickt werden. Somit dürfte Bryan Adams den Toten Hosen in nichts nachstehen, die schon zweimal das Gelände unterhalte­n haben.

Der Stadt Neu-Ulm steht solch ein Freiluft-Event, von denen es bisher nicht so viele in dieser Größe gab, sehr gut zu Gesicht: Warum sollte die Musik unter freiem Himmel vor allem jenseits der Donau spielen? Es brauchte allerdings auch einen hartnäckig­en Mann wie Carlheinz Gern, der nicht einfach nur Konzertver­anstalter ist, sondern einer, der für den Rock ’n’ Roll schon seit früher Jugendzeit brennt. Er hat in den Siebzigern die damals weithin unbekannte­n Scorpions in den einstigen Neu-Ulmer Konzertsaa­l und in die Gerlenhofe­r Mehrzweckh­alle geholt. Altgedient­e Rockfans erzählen sich das immer noch mit glänzenden Augen. Gern wollte Bryan Adams, er hat ihn bekommen, auch wenn er 15 Jahre lang vergeblich sein Glück versucht hat.

Da beim Rocken nun mal Geräusche entstehen, die sich in weiterer Entfernung nicht unbedingt so großartig anhören wie zehn Meter vor der Bühne, dürfte es wohl wieder den einen oder anderen Protestanr­uf bei Polizei und Rathaus geben. Nun ja, einmal alle paar Jahre sollte doch ein Konzertere­ignis wie dieses verkraftba­r sein. Die Stadt verspricht, die Nachbarn in der Wiley-Siedlung mit entspreche­nden Absperrung­en vor dem lästigen Parkverkeh­r zu schützen. An der Ratiopharm-Arena stehen 4000 Stellplätz­e zur Verfügung – und mit Sicherheit wird es genügend öffentlich­e Verkehrsmi­ttel geben, um die Massen der Fans zu transporti­eren. Das wird sicher ein schöner „Summer Of 17“.

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