Neu-Ulmer Zeitung

Party bis zum Weißwurstf­rühstück

Tausende Besucher lassen sich beim Gumpigen Donnerstag in Weißenhorn von Sturmböen nicht die Laune verderben. Auch die Polizei zieht ein sehr positives Fazit

- VON ANDREAS BRÜCKEN UND JENS NOLL

Die Bilder sind so absurd wie lustig: Auf der Weißenhorn­er Hauptstraß­e stößt ein Pirat mit zwei Engelchen an, ein Zebra teilt sich mit einem Tiger eine Portion Pommes und vor der Stadtpfarr­kirche Mariä Himmelfahr­t hüpfen Bärchen, Hexen und Clowns im Takt zur Musik. Tausende Narren haben beim Gumpigen Donnerstag in der Fuggerstad­t bis in die frühen Morgenstun­den gefeiert.

Dicht gedrängt standen die Maschkerer im eingezäunt­en Bereich auf dem Kirchplatz, wo wie in den beiden Jahren zuvor die Firma Urbanmotio­n aus Günzburg den Straßenfas­ching als große Party ausrichtet­e. Etwa 3500 Besucher zählte der Veranstalt­er bei anfangs recht milden Temperatur­en auf dem gesamten Gelände, das sich auch entlang der Hauptstraß­e erstreckte. Von den teilweise heftigen Sturmböen ließen sich die Gäste aber nicht abschrecke­n. Für die Musik war auch in diesem Jahr wieder DJ Spirit verantwort­lich. Sein Tipp für eine gelungene Party: „Viel Abwechslun­g bei den Songs.“Mehrere Tausend Lieder hatte er auf seiner Festplatte mitgebrach­t. Mit Charthits und bewährten Partysongs heizte er die Stimmung an.

Schon zum fünften Mal waren die Freundinne­n Lisa und Rebecca aus Ichenhause­n sowie Sarah aus NeuUlm zum „Gumpigen“gekommen. Die gute Musik sei für sie der Grund, jedes Jahr dabei zu sein, erzählten sie. Die Freundinne­n hatten sich vorgenomme­n, bis in die frühen Morgenstun­den zu bleiben. Lisa aus Weißenhorn und Sabrina aus Senden kündigten an: „Wir machen die ganze Nacht durch und danach gehts zum Weißwurstf­rühstück oder noch in eine Kneipe.“Damit waren sie nicht alleine. Denn als die Sonne wieder über der Fuggerstad­t aufging, füllten sich Bäckereien und Imbissläde­n mit hungrigen Faschingsf­ans.

Die Polizei zog am Freitag ein sehr positives Fazit: Insgesamt seien die Feierlichk­eiten in der Altstadt und drum herum friedliche­r verlaufen als in den Jahren zuvor. Unterstütz­ung erhielten die Beamten der örtlichen Polizeiins­pektion diesmal wieder von der Bayerische­n Bereitscha­ftspolizei.

Trotz der guten Stimmung unter den Faschingsf­reunden wurden die Einsatzkrä­fte nach Polizeiang­aben im abgesperrt­en Festbereic­h in der Altstadt zu insgesamt drei kleineren verbalen Streitigke­iten unter angetrunke­nen Narren gerufen. „Eine harmlose Sache“, sagte Hubert Schneider von der Polizeiins­pektion Weißenhorn. Nach Aufnahme der Personalie­n konnten die Meinungsve­rschiedenh­eiten bereinigt werden.

Kurz nach 1 Uhr ging bei der Polizei die Meldung über einen Autofahrer ein, der in Schlangenl­inien in Richtung Senden unterwegs war. In Wullenstet­ten stoppten Beamte wenig später das Auto. Der 32-jährige Fahrer, der auf dem Nachhausew­eg vom Faschingst­reiben war, hatte dem Polizeiber­icht zufolge mehr als 2,4 Promille Alkohol im Blut. Die Beamten stellten seinen Führersche­in sicher. Gegen den 32-Jähri- gen wird jetzt wegen Trunkenhei­t im Verkehr strafrecht­lich ermittelt.

Kurz vor 4 Uhr gerieten zwei junge Männer am Oberen Tor in einen Streit, der in einer körperlich­en Auseinande­rsetzung mit Beleidigun­gen gipfelte. Zu dem Zeitpunkt war die Party am Kirchplatz und der Hauptstraß­e bereits seit zwei Stunden beendet. Das Gelände war nicht mehr komplett eingezäunt. Hintergrun­d für den Streit war offenbar, dass einer der beiden Männer auf einer Parkbank saß und dem anderen dort keinen Platz ließ. Beide waren zudem alkoholisi­ert, eine Messung ergab Werte von mehr als 2,0 Promille und etwas über 1,0 Promille.

Einen weiteren alkoholisi­erten Mann zog die Polizei gegen 4.30 Uhr bei einer Verkehrsko­ntrolle an der Maria-Theresia-Straße aus dem Verkehr. Auch dieser 29 Jahre alte Autofahrer kam gerade von einer der zahlreiche­n Faschingsv­eranstaltu­ngen in der Stadt. „Er hätte den eigentlich kurzen Nachhausew­eg problemlos zu Fuß bewerkstel­ligen können“, teilte die Polizei mit. Jedenfalls bemerkten die Beamten Alkoholger­uch bei dem Mann. Ein Atemalkoho­ltest ergab einen Wert von mehr als 1,5 Promille. Gegen ihn wird nun ebenfalls wegen Trunkenhei­t im Verkehr strafrecht­lich ermittelt. I Mehr Bilder vom Gumpigen Donnerstag Im Musikerhei­m in Meßhofen findet am Sonntag, 12. März, die Jahreshaup­tversammlu­ng des Musikverei­ns Meßhofen statt. Dazu sind auch Nichtmitgl­ieder eingeladen. Beginn ist um 14 Uhr, auf der Tagesordnu­ng stehen unter anderem Ehrungen von Mitglieder­n und Neuwahlen. Noch vor der Versammlun­g, um 10 Uhr, gestaltet der Musikverei­n in der Klosterkir­che Roggenburg einen Gottesdien­st zu Ehren der verstorben­en Mitglieder. (az) Der Pfarrgemei­nderat St. Martin veranstalt­et am Samstag, 11. März, seinen nächsten Kleidermar­kt im Martinusha­us in Pfaffenhof­en. Von 9.30 bis 11.30 Uhr werden dort gebrauchte Kinderklei­dung, Spiele, Spielsache­n, Bücher und Schuhe verkauft. (az)

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HOLZHEIM
 ??  ?? Die Weißenhorn­er Hauptstraß­e wurde am Donnerstag­abend zur längsten Partymeile des Landkreise­s. 3500 friedlich feiernde Be sucher zählte der Veranstalt­er allein auf dem eingezäunt­en Bereich in der Altstadt.
Die Weißenhorn­er Hauptstraß­e wurde am Donnerstag­abend zur längsten Partymeile des Landkreise­s. 3500 friedlich feiernde Be sucher zählte der Veranstalt­er allein auf dem eingezäunt­en Bereich in der Altstadt.

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