Eine sagt: Da geht es jetzt um Wählerstimmen
werden alles tun, damit die alten Stände als prägender Teil Alt-Münchens bewahrt werden.“
Das machte auch den Marktleuten am Viktualienmarkt Hoffnung. Doch hier sollte es noch einmal mehr als ein halbes Jahr dauern, ehe auch sie die erlösende Nachricht erreichte. Für Elke Fett steht fest, dass das Kommunalreferat den Schwenk zur „Sanierung im Bestand“nur auf höhere Anweisung hin vollzogen hat. Der Viktualienmarkt sei zum größten Politikum in der Stadt geworden. „Da geht es jetzt um die Wählerstimmen“, sagt sie, verspricht aber, den Kommunalreferenten ab jetzt „in den höchsten Tönen zu loben“.
Auch Wolfgang Stefinger, seit Anfang Februar Vorsitzender des neu gegründeten Vereins „Freunde des Viktualienmarkts“, ist überzeugt davon, dass erst der öffentliche Druck bei den Verantwortlichen in der Stadt zu einem Umdenken führte. In nur vier Wochen sei der Verein von elf auf 236 Mitglieder gewachsen, sogar ein Mann aus Singapur sei beigetreten.
Was letztlich zur Rettung des Viktualienmarktes in seiner jetzigen Form geführt hat, wird wohl umstritten bleiben. Sollte es am Ende doch so gewesen sein, dass die Stadtverwaltung eigentlich ganz anderes im Sinn hatte? Vielleicht ging es ja nach der Valentin’schen Überlebensregel: „Mögen täten wir schon wollen, aber dürfen haben wir uns nicht getraut.“Nix Genaues weiß man nicht. Für die meisten Münchner aber dürfte gelten: Am schönsten wird’s, wenn’s so bleibt, wie’s ist.