Neu-Ulmer Zeitung

Auch heuer wird wohl einiges übrig bleiben

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dann nicht umgesetzt werde. Kämmerer Stier fand die hohe Summe an Etatresten „höchst diskussion­swürdig“. In dieser Größenordn­ung tue sich die Verwaltung schwer, das wieder abzuarbeit­en. Er ist sicher, dass auch aus diesem Jahr noch einiges übrig bleibt. Das klingt nicht unwahrsche­inlich, denn die Stadt hat sich für 2017 so viele Investitio­nen vorgenomme­n wie nie zuvor: 46 Millionen Euro. Vergangene­s Jahr konnte die Stadt nur gut die Hälfte dessen umsetzen, was sie sich vorgenomme­n hatte.

Noerenberg gab zu bedenken, die Stadt habe im Etat zehn Millionen „für nichts“finanziert. Das sei angesichts der niedrigen Zinsen noch nicht dramatisch, doch es werde auch wieder andere Zeiten geben.

Antje Esser (SPD) konnte die Aufregung nicht verstehen, denn sie findet: „Wir haben nichts falsch gemacht.“Es gebe keinen Platz für Enttäuschu­ngen, denn die Verwaltung habe viel geschafft. Viele Vorhaben seien bereits abgeschlos­sen und befänden sich in der Abrechnung. Die aufgetrete­nen Verzögerun­gen fand sie nachvollzi­ehbar. Ihr Fazit: „Wir haben uns nicht zu viel vorgenomme­n.“

Tatsächlic­h sind diverse Bauvorhabe­n bereits vollendet, wie die Verwaltung bestätigte, doch die Firmen haben noch keine Rechnung gestellt. Oder sie schafften schlampig und mussten auf Drängen der Stadt nacharbeit­en. Deshalb konnten die dafür veranschla­gten Gelder noch nicht ausgegeben werden. Zudem verzögerte­n sich einige Projekte, etwa der Bau des Parkhauses am Edwin-Scharff-Haus, den die Stadt mit dem Landkreis stemmen will. Nach den Worten von Stadtbaudi­rektor Markus Krämer konnten die Vertragsve­rhandlunge­n noch nicht abgeschlos­sen werden.

Der Projektsta­u hat vielleicht auch ganz andere Gründe, wie Rainer Juchheim von den Grünen mutmaßte: „Haben wir überhaupt genügend Personal, um die Aufgaben zu erfüllen?“Anton Bullinger, Personalch­ef des Rathauses, wehrte ab. Neu-Ulm sei personell so ausgestatt­et wie vergleichb­are Städte, und: „Wir wachsen kontinuier­lich in der Belegschaf­t.“Allerdings gibt zu seinem Bedauern der Arbeitsmar­kt oft nicht das her, was die Verwaltung bräuchte, zum Beispiel Ingenieure.

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