Präsident spricht vom „Ulmer Spirit“
abgedeckt – von den Grundlagen an Uni und HelmholtzInstitut bis zur angewandten Forschung beim ZSW. Professor Weber erklärt: „Die heutige BatterieTechnologie mit der Lithium-Ionen-Lösung ist ausgereizt, sodass sich unsere Forscher mit anderen Materialien beschäftigen.“Eignen sich Natrium, Magnesium, Aluminium oder Chlor, um Strom zu speichern? Auch Apfelreste habe man ausprobiert, so ist zu hören.
Wie wird der Spagat zwischen Spitzenforschung und Lehre für fast 11 000 Studenten, die heute in Ulm eingeschrieben, sind, bewältigt? 15 000 Bewerbungen um die jährlich zu vergebenden 3000 Studienplätze verzeichnet die Uni. Während der Numerus clausus für Mediziner immer noch ein Traumabitur mit einer glatten „Eins“fordert, bereiten die Anfänger beispielsweise im Fach Informatik Sorgen: Abi-Noten mit einem Schnitt von 3,2 seien nicht selten: „Und diese Studenten sind dann schnell überfordert“, weiß Weber. Zwar könne sich jeder vorstellen, was ein Mediziner tue, weil jeder mal beim Arzt gewesen sei. Was den Informatiker ausmache, sei hingegen weniger bekannt. In der Folge gebe es viele Studienabbrecher.
In den nächsten Jahren werden aber gerade Informatiker gebraucht – auch für neue Formen der Mobilität. Für das vom Land geförderte „Testfeld zum vernetzten und automatisierten Fahren“hatten sich drei Großräume beworben. Ulm bekam zwar nicht den Zuschlag, ließ sich dennoch nicht entmutigen: „Aber das ist eben der Ulmer Spirit, der Geist, der hier herrscht“, berichtet Weber. Ulmer Forscher nutzen, vom Ehrgeiz getrieben auch ohne Geld vom Land ihre Teststrecken: zu erleben in Ulm und um Ulm herum.