Mit Pfeil und Bogen im „Schleckerland“
Die erste Bilanz der neuen Läden im Gebäude an der Neu-Ulmer Leibnitzstraße fällt positiv aus. Am morgigen Freitag eröffnet eine Schießanlage samt Geschäft
Stand das ehemalige „Schleckerland“in der Neu-Ulmer Leibnitzstraße lange Zeit leer, ist dort mittlerweile wieder jede Menge Leben eingezogen: Manche Geschäfte stehen in den Startlöchern, mehrere andere haben bereits eröffnet – und die Gewerbetreibenden sind laut dem Ulmer Projektentwickler Robert Straub zufrieden. Straub hatte sich vor mehr als drei Jahren für einen Millionenbetrag an der Insolvenzmasse bedient und sich auf die Suche nach neuen Mietern für das riesige Areal gemacht. „Das Gebäude ist voll“, teilt Straub auf Anfrage mit. Lediglich eine kleine Fläche von 800 Quadratmetern sei noch frei. „Aber da finden wir auch noch jemanden“, ist sich Straub sicher. Außerdem: Gegenüber der Gesamtfläche von 9000 Quadratmetern sei dieser Rest quasi „unerheblich“.
Eine Einheit hat mittlerweile den Mieter gewechselt: Im hinteren Bereich des Gebäudes ist die Firma „Bordo Event“in die Räume des vorherigen Mieters „Liva Event“eingezogen. Das Grundkonzept ist aber ähnlich: In drei Sälen sollen Hochzeitsfeiern und andere Events ausgerichtet werden können. Derzeit wird renoviert. „Unter anderem wird ein Mamorboden eingebaut“, sagt Straub und fügt hinzu: „Das wertet das ganze Gebäude auf.“
Bereits seit 2015 gibt es mit „Preisfuchs“einen großen Gebrauchtwarenmarkt im ehemaligen Schleckerland. Mit „G+H Reifenservice“ist auch eine Autowerkstatt vor Ort, während „Green Day“allerlei Produkte im Bereich Sport, Golfanlagen- und Gartentechnik vertreibt. Vor knapp zwei Monaten hat mit der Supermarktkette „Topkar“der größte Mieter auf dem Areal eröffnet. Die Geschäfte laufen gut, sagt Filialleiter Nurettin Saucak: „Wir sind sehr zufrieden.“Viele Kunden, die durch die Gänge mit Regalen voller türkischer Spezialitäten schlendern, seien Deutsche. Weitere Einzelhändler wollen die Topkar-Betreiber in den Räumlichkeiten ansiedeln, in denen bis November der Getränkemarkt Göbel beheimatet war. „Es soll wieder schäft und Reparaturwerkstatt im oberen Stockwerk betreiben – es heißt „RZ–Bogensport“. Die Anlage ist gleichzeitig eine Art Parcours: Neben den obligatorischen Schießscheiben, sind speziell hergestellte Tierfiguren im Raum verteilt. Bis zu 28 Meter weit kann man hier schießen. Einen solchen Indoor-Parcours gebe es in Deutschland noch nicht, sagt Zeschik. Am Eröffnungstag dürfen Kunden für einen Euro drei Pfeile im Parcours schießen. Ansonsten können Schützen die Bahn stundenweise mieten, auch Kurse und ein Programm für Kindergeburtstage will Zeschik anbieten.
Zum Bogensport ist der 52-jährige Weißenhorner 2006 durch seine Kinder gekommen: „Sie wollten das ausprobieren und sind in den Verein eingetreten. Ich habe ihnen zugeschaut und dachte mir dann: ‚Warum machst du das nicht auch?’“Seine Kinder haben den Sport mitt- lerweile aufgegeben, Zeschik ist ihm treu geblieben. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Elena hat er schon an mehreren Wettbewerben teilgenommen – und auch Preise erzielt.
Für den Bogensport brauche es viel Konzentration, wie Zeschik sagt. Ein pauschales Einstiegsalter für den Sport, gebe es nicht. Denn es komme auch auf die Statur des Kindes an. Zeschik betont jedoch: „Unter zehn Jahren würde ich nicht anfangen.“Denn es gehöre viel Disziplin dazu. „Außerdem muss man sich immer klar machen: ‚Wenn ich den Bogen in der Hand halte, kann ich jemanden damit verletzen’.“
Das Angebot an verschiedenen Bögen und vor allem das entsprechende Zubehör sei riesig. „Der Sport kann teuer werden“, sagt Zeschik und fügt hinzu: „Wenn man auf Wettkämpfe möchte, kauft man sich schon einmal einen Bogen, der 1400 Euro kostet.“In seinem Laden gibt es vom Kinderbogen über den Langbogen viele verschiedene Arten. Sie alle haben unterschiedliche Eigenschaften. Zeschik erklärt: „Bei einem kurzen Bogen bekommt mein Pfeil viel mehr Geschwindigkeit. Ein längerer Bogen verzeiht mir dagegen Fehler.“Das Wichtigste: Der Bogen müsse einem liegen. „Er hat ein Eigenleben: Er kann dem Schützen zu laut, zu leise, zu lasch oder zu aggressiv sein“, erklärt er. Kunden können einen Bogen deshalb für drei Monate ausleihen und testen, ob er zu ihnen passt. O
Eröffnung ist mor gen, 3. März, um 12 Uhr. An diesem Tag ist bis 20 Uhr geöffnet. Auch am ers ten Wochenende hat Roland Zeschik länger offen als zu den geplanten Öff nungszeiten: nämlich am Samstag, 4. März, von 9 bis 22 Uhr sowie am Sonntag, 5. März, von 11 bis 20 Uhr. Mehr Infor mationen unter Telefon 0731/72564244. Zum Bericht „Ein Leuchtturm der Hilfe“vom 13. Februar: In dem Artikel über die Jahreshauptversammlung des Vereines „Füreinander – Elchinger Bürgerhilfe“ist die Situation in mehrfacher Hinsicht nicht den Tatsachen entsprechend wiedergegeben worden. Richtig ist, dass die Spendenbereitschaft der Elchinger Bürger beispielhaft ist. Das Lesboshilfsprojekt war jedoch in keiner Weise ein alleiniges Projekt des Freundeskreis Asyl Elchingen, sondern ein gemeinsames Projekt vieler Asyl-Helfergruppen im Landkreis NeuUlm, im Rahmen dessen in wenigen Tagen Geld-und Sachspenden im Wert von rund 27000 Euro eingingen.
Der im Rahmen der Aktion Helferherzen ausgelobte DM-Preis für Engagement wurde nicht für das Lesboshilfsprojekt verliehen. Hiermit wurde bereits im September 2016 das Gesamtengagement des Freundeskreis Asyl Elchingen, der unter dem Dach des Vereins „Füreinander – Elchinger Bürgerhilfe“agiert, gewürdigt.
Auch die Beschreibung der Situation in Elchingen ist korrekturbedürftig: Der Adler ist geschlossen, eine neue Unterkunft für insgesamt 66 junge Männer wurde im Dammweg eröffnet. Viele anerkannte Flüchtlinge haben ihre Familien nachgeholt und wurden vom Freundeskreis erfolgreich bei der Wohnungssuche unterstützt. So wohnen mittlerweile 18 Familien mit insgesamt 66 Kindern in den verschiedenen Ortsteilen. Daraus ergeben sich ganz neue Anforderungen und Schwerpunkte in der Begleitung der Flüchtlinge. Es geht in Zukunft weniger darum, den Start in Deutschland zu unterstützen und die Bevölkerung mit der neuen Situation vertraut zu machen, sondern um wirkliche Integration in die deutsche Lebensund Arbeitswelt.
Sprecherin des Freundeskreis Asyl Elchingen
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Die Musikkapelle Gerlenhofen wählt auf der Jahreshauptversammlung einen neuen Vorstand. Die Veranstaltung findet am Freitag, 3. März, im Musikerheim statt. Beginn um 19.30 Uhr. (az)