Die Vogelgrippe Gefahr ist noch nicht vorbei
Seit November gilt in Bayern die Stallpflicht für Geflügel. Aber immer wieder gibt es Landwirte, die die Vorschrift ignorieren. Wie groß das Infektionsrisiko tatsächlich ist und warum die Frühlingssonne jetzt helfen könnte
Nur wenige Menschen dürften derzeit so empfinden wie Florian Paletta. Der ist nämlich froh, dass es draußen noch immer nasskalt und ungemütlich ist und sich der Frühling noch nicht so recht blicken lässt. Der Grund für Palettas derzeitige Vorliebe für kühle Temperaturen ist die Stallpflicht für Geflügel, die in Bayern wegen der Vogelgrippe seit mittlerweile einem Vierteljahr gilt. „Bei dem Sauwetter bleiben die Hühner gerne drin. Wenn es warm ist, wollen sie raus“, sagt Paletta, der auf dem Bachbauernhof in Holzheim (Landkreis Donau-Ries) 20000 Legehennen hält.
Normalerweise dürfen die in einen überdachten Auslauf – jetzt müssen sie seit November drinnenbleiben. „Toll ist das natürlich nicht. Es war schon eine Umstellung für die Hühner. Sie waren es ja gewohnt, dass sie raus dürfen“, sagt Paletta. Er hofft, dass die Stallpflicht bald aufgehoben wird. Vor allem, weil im Mai neue Gänseküken auf den Hof kommen. Und Gänse im Stall zu halten, das sei sehr schwierig.
Auch, wenn es ihm lieber wäre, seine Tiere wieder ins Freie zu lassen, Lebensmittelsicherheit spricht von einem nach wie vor „regen Seuchengeschehen“. Mittlerweile seien alle bayrischen Regierungsbezirke von der Vogelgrippe befallen. Deutschlandweit wurden bis Mitte Februar 710 Fälle bei Wildvögeln und 69 Ausbrüche bei gehaltenen Vögeln gemeldet. In Bayern sind nach Angaben des Friedrich-Löffler-Instituts 106 Fälle bei Wildvögeln und neun bei Nutztieren registriert.
Auch der Bayerische Bauernverband sieht momentan keine Hinweise auf Entspannung. „Trotz des abnehmenden Flugaufkommens von Wildvögeln ist die Gefahr nicht gebannt. Die Betriebe müssen nach wie vor ihren Bestand schützen“, sagt Sprecher Markus Peters. Auch er hofft, dass sich die angespannte Situation bald ändert – vor allem deshalb, weil viele Landwirte finanzielle Verluste zu verkraften haben. Denn da die Freiland-Hühner nun schon seit mehr als zwölf Wochen im Stall stehen, dürfen deren Eier nicht mehr als Freilandeier verkauft werden. „Die Leute haben in diese Haltungsform investiert und mit den entsprechenden Erlösen gerechnet. Natürlich ist die Seuchenprävention in unser aller Interesse, aber der einzelne