Ulm wird heftig beharkt
Die Mannschaft gewinnt Spiel Nummer 24 in Folge und stellt einen Vereinsrekord auf. Warum der Sieg gegen Vechta trotzdem keine Heldentat war
Ratiopharm Ulm hat zwar mit dem 75:70 gegen Rasta Vechta Spiel Nummer 24 in Folge gewonnen und damit einen neuen Vereinsrekord aufgestellt. Eine Heldentat allerdings war der Sieg des ungeschlagenen Tabellenführers der BasketballBundesliga gegen das abgeschlagene Schlusslicht nicht und so eng war es in dieser Saison noch nie in der Arena. Der Ulmer Trainer Thorsten Leibenath beschrieb den Auftritt seiner Mannschaft treffend: „Es ist auch für einen Tabellenersten gegen keinen Gegner leicht, wenn er nicht gut spielt.“
Nun haben zwar die Ulmer mit diversen Verletzungsproblemen zu kämpfen, aber als Erklärung für die blutleere Vorstellung am Samstag taugen die nur bedingt. Chris Babb hatte sich eine Woche zuvor in Oldenburg wehgetan und anschließend nicht voll trainiert, gegen Vechta war er dennoch mit fünf Dreiern bei zehn Versuchen und insgesamt 21 Punkten der noch beste Ulmer Spieler. Dagegen lieferte der ebenfalls angeschlagene Raymar Morgan mit gerade einmal zwei Zählern seinen schwächsten Auftritt in dieser Saison ab. Erfreulich war immerhin, dass Taylor Braun nach seiner Fußverletzung früher als eigentlich erwartet sein Comeback feiern konnte.
Bis auf den langzeitverletzten Tim Ohlbrecht spielten die Ulmer also eigentlich in bester Besetzung und obwohl frühzeitig zu erkennen war, dass der Tabellenführer an diesem Abend nicht zu einer wirklich starken Leistung willens oder in der Lage war, schien der Pflichtsieg bei einem 38:23-Vorsprung gegen Ende des zweiten Viertels nur noch Formsache zu sein. Das Ulmer Spiel plätscherte auch nach dem 44:30 zur großen Pause und der 63:55-Führung nach dem Ende des dritten Viertels so dahin, aber wirkliche Sorgen um ihre Mannschaft mussten sich die 6200 Besucher da noch nicht machen. Die kamen erst im letzten Spielabschnitt auf, als die Ulmer mehr als fünf Minuten lang keinen einzigen Feldkorb zustande brachten und Vechta sich in Person von Devin Searcy mit dem Ausgleich zum 65:65 bedankte. Sofort im Anschluss beendete aber Karsten Tadda mit einem Dreier die Durststrecke seiner Mannschaft, Per Günther packte zwei weitere Punkte drauf und diesen knappen Vorsprung brachten die Ulmer dann zumindest halbwegs sicher über die Runden.
Es gab also durchaus Anlass zu Gemecker auf allerdings sehr hohem Niveau. Ulm hat gewonnen, bleibt ungeschlagener Tabellenführer und der Trainer sagte: „Einen schwächeren Auftritt muss man der Mannschaft auch mal zugestehen.“I Eine Bildergalerie vom Spiel unter