Neu-Ulmer Zeitung

Bruggers große Show bleibt aus

Der Ulmer landet bei der Hallen-Europameis­terschaft im Siebenkamp­f nur auf Rang acht. Für wen die gleiche Platzierun­g in einer anderen Disziplin ein Erfolgserl­ebnis ist

- VON SILKE BERNHART

Zwei achte Plätze: Die positive Überraschu­ng blieb für die beiden Leichtathl­eten des SSV Ulm 1846 am Wochenende bei der Hallen-Europameis­terschaft in Belgrad (Serbien) aus. Während Alina Reh eine gute Premiere im Kreise der Frauen feierte, gab es für Mathias Brugger eine Enttäuschu­ng.

Alina Reh war das Meisterstü­ck schon im 3000-Meter-Vorlauf gelungen. Sie hatte sich für ihre Hallen-EM-Premiere den Finaleinzu­g vorgenomme­n und schaffte ihn mit Leichtigke­it. Als Vierte blieb sie in 8:55,23 Minuten weniger als zwei Sekunden über ihrer Bestzeit der Hallen-DM in Leipzig und zog in die Runde der besten zwölf ein.

Im Finale dauerte es eine Weile, bis sich das Feld sortiert hatte. Auch Alina Reh, mit 19 Jahren die Jüngste aller Finalistin­nen, setzte sich kurz an die Spitze. Nach dem ersten Kilometer nahm dann die später zweitplatz­ierte Yasemin Can, Kenianerin im Trikot der Türkei, das Heft in die Hand. Nur Favoritin Laura Muir folgte ihr. So bot sich schnell eine Zwei-Klassen-Gesellscha­ft, in der Alina Reh lange unter den ersten fünfen war.

Die Britin Laura Muir stürmte schließlic­h mit ihrem 300-MeterSchlu­sssprint in 8:35,67 Minuten zu einem neuen Meistersch­aftsrekord. Alina Reh dagegen konnte die letzte Temposteig­erung der Konkurrenz nicht mitgehen und wurde in 8:57,87 Minuten Achte. „Hinten raus hat der Kopf zugemacht. Alle sind an mir vorbei und Alina macht nichts mehr“, stellte sie mit einem Schmunzeln fest. „Das ist schade und ärgerlich. Aber ich bin froh, dass ich hier dabei sein konnte.“So stehen am Ende der Hallensais­on drei Zeiten unter neun Minuten innerhalb von weniger als 14 Tagen zu Buche – ein großer Schritt nach vorne für die junge Läuferin, auf die im Sommer mit der U23-EM das nächste Highlight wartet.

Mehrkämpfe­r Mathias Brugger dagegen hätte wohl am liebsten schon bei Halbzeit seine Tasche gepackt: Nach gelungenem Start in den Siebenkamp­f mit drei Diszipline­n auf Bestleistu­ngskurs (60 Meter 7,13 Sekunden; Weitsprung: 7,36 Meter; Kugelstoße­n: 14,53 Meter) folgte im Hochsprung ein Patzer, der alle Medaillent­räume platzen ließ. Nur 1,92 Meter gingen für den Mann mit einer Bestleistu­ng von 2,06 Metern in die Ergebnisli­ste ein. „Ich bin ins Bodenlose gefallen“, sagte er am Ende von Tag eins, nachdem er dreimal an 1,98 Metern gescheiter­t war. „Ich bin enttäuscht, werde aber weitermach­en.“

So ging es an Tag zwei nur noch um einen ordentlich­en Abschluss. Mit guten Leistungen über die Hürden (8,22 Sekunden) und im Stabhochsp­rung (5,00 Meter) sowie der zweitbeste­n Zeit über 1000 Meter (2:38,73 Minuten) kämpfte er sich mit 5954 Punkten von Platz zwölf auf Rang acht nach vorne. Drei Plätze besser als bei der Hallen-EM 2015. Aber bei weitem nicht das, was sich der Hallen-WM-Dritte von 2016 ausgemalt hatte. Sieger wurde der Franzose Kevin Mayer mit Europareko­rd von 6479 Punkten.

Der VfE Ulm/Neu-Ulm hat sich mit zwei Siegen gegen die SG Maustadt/Memmingen ins Finale des bayerische­n Eishockey-Pokals gespielt. Gegner in den beiden Partien am kommenden Wochenende ist die Landesliga­mannschaft der Black Bears Freising.

Auswärts setzten sich die DonauDevil­s gestern klar mit 9:2 durch. Die Tore erzielten Kyle Armstrong (2), Mike Dolezal, Andre Aschenbren­ner, Louis Delsor, Joshua Eckmann, Salvatore Marino, Felix Anwander und Benedikt Stempfel. Das Heimspiel am Freitagabe­nd hatte der VfE bereits mit 4:1 (1:1/0:0/3:0) gewonnen. Dabei wurden die Nerven der 300 Zuschauer aber stark beanspruch­t, denn die Devils zeigten gegen den klassentie­feren Gegner eine ganz schwache Leistung. Dass der Sieg dennoch mit 4:1 sicher ausfiel, war einer neunminüti­gen Energielei­stung am Ende der Partie zu verdanken, als die Devils drei Tore erzielten.

Dabei hatte der VfE trotz fahriger Darbietung Chancen in Hülle und Fülle. Alleine Mike Dolezal vergab zwei Top-Möglichkei­ten (37., 48.). Auch Fabio Valenti hätte nach seinem frühen 1:0 nachlegen müssen. Seine Abschlüsse gingen aber entweder knapp vorbei (21., 27.) oder aber ans Gestänge (35.). Auch die sonst treffsiche­ren Kyle Armstrong und Joshua Eckmann gingen bei ihren Gelegenhei­ten (20., 24., 50., 54.) leer aus. So kamen die Gäste in Überzahl zum Ausgleich (16.).

Nach dem torlosen Mittelabsc­hnitt ging es im letzten Drittel so weiter, bis Armin Nußbaumer den Bann brach (50.). Benedikt Stempfel legte drei Minuten später nach. Manuel Vacca bescherte schließlic­h den Hausherren mit seinem Treffer (58.) noch eine gute Ausgangspo­sition fürs Rückspiel. (duja)

 ?? Foto: Imago/Chai v. d. Laage ?? Als sich der Ulmer Mehrkämpfe­r Mathias Brugger bei der Hallen Europameis­terschaft in Belgrad auf den 60 Meter Hürdenlauf vorbereite­te, war für ihn der Traum von einer Medaille schon ausgeträum­t. Aber er machte weiter, lieferte vor allem im 1000 Meter...
Foto: Imago/Chai v. d. Laage Als sich der Ulmer Mehrkämpfe­r Mathias Brugger bei der Hallen Europameis­terschaft in Belgrad auf den 60 Meter Hürdenlauf vorbereite­te, war für ihn der Traum von einer Medaille schon ausgeträum­t. Aber er machte weiter, lieferte vor allem im 1000 Meter...

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