Schluss mit lustig
Für die Faschingsfreunde Nordholz/Ingstetten ist der Umzug in Weißenhorn künftig tabu. Die Dorfgemeinschaft stellt sich hinter sie
Eines steht für Christian Simmnacher fest: So lange er den Umzug am Fasnachtsdienstag organisiert, werden die Faschingsfreunde Nordholz/Ingstetten nicht mehr teilnehmen. Unter dem Motto „Wasteland Warriors“ist die Gruppe diesmal mit einem Wagen dabeigewesen. Doch für sie war der Umzug vorzeitig beendet.
Vor Simmnachers Augen haben die Faschingsfreunde am Hauptplatz Pyrotechnik auf ihrem Wagen gezündet. „Das ist verboten“, sagt das Vorstandsmitglied der Interessengemeinschaft Weißenhorner Fasnacht (IWF). Simmnacher reagierte sofort und leitete den Wagen der Faschingsfreunde von der Umzugsstrecke (wir berichteten).
Ewald Stussak lenkte das Gespann an diesem Tag durch die Weißenhorner Straßen. Im Nachhinein gibt der stellvertretende Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Nordholz zu, dass das Abfeuern der Rauchko- meten, die mit einem blauen Schweif in den Himmel stiegen, ein Fehler war. Auf den Anmeldeunterlagen für den Umzug habe gestanden, dass Pyrotechnik nicht erlaubt ist. „Doch in der Hektik der Anmeldung ist das untergegangen“, sagt Stussak.
Die Faschingsfreunde Nordholz/ Ingstetten sind eine Untergruppe der Dorfgemeinschaft Nordholz. Sie besteht seit zehn Jahren. „In dieser Zeit haben sie ihr Dorf bei 72 Umzügen repräsentiert und immer recht herzlichen Applaus der Zuschauer bekommen“, sagt Stussak. Jedes Jahr gestalte die Gruppe einen neuen Wagen. Die Mitglieder seien zwischen 18 und 40 Jahre alt. Stussak bedauert, dass viele Zuschauer des Weißenhorner Umzugs gar nicht mehr die Gelegenheit hatten, den diesjährigen Wagen zu betrachten, auf den eine Wellblechhütte und ein Buggy montiert waren.
Bei allem Verständnis für das Pyrotechnik-Verbot betont Stussak aber auch: Bei neun anderen Umzü- gen in dieser Saison habe die Gruppe ebenfalls Rauchkometen abgeschossen. „Das kam gut an und wurde von Applaus begleitet.“Zu einem Ausschluss vom Umzug habe es in diesen Fällen auch nicht geführt.
Das Zünden der Rauchkometen in Weißenhorn aber könnte für die Gruppe noch ein Nachspiel haben. Christian Simmnacher hat den Verstoß gegen die Auflagen des Veranstalters beim Landratsamt gemeldet. Ob und in welcher Höhe die Faschingsfreunde bestraft werden, ist noch unklar.
Auch im Fasching gebe es Regeln, betont Simmnacher. Und ohne Ausnahmegenehmigung dürfe auf offener Straße generell keine Pyrotechnik gezündet werden. „Ich möchte auch in 20 Jahren noch einen Umzug haben, der in gesitteten Bahnen abläuft“, fügt Simmnacher hinzu. Mit den Faschingsfreunden Nordholz/ Ingstetten habe er vor einigen Jahren schon einmal Ärger gehabt. Dabei ging es um zu laute Musik nach dem Umzug.
Apotheke Wiblingen, Donautalstraße 44 46, Ulm, Wiblingen, 0731/41027, Rathaus Apotheke, Ehmannstraße 2, Ulm, Jungingen, 07 31/6 50 83.