Eltern scheinen sich sicherer zu fühlen
oder Sportzentren ist das Führungszeugnis heute etabliert. Auch die Empörung unter den Ehrenamtlichen hat sich fünf Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes gelegt. So jedenfalls wirkt es, wenn man bei den Vereinen in der Region nachfragt – beim TSV Gersthofen im Landkreis Augsburg zum Beispiel: „Das Führungszeugnis einzureichen, ist bei uns eine Selbstverständlichkeit geworden“, sagt Sonja Kahl, die sich in der Vereinsführung engagiert und Übungsleiterin beim Kinderturnen ist. Anfangs sei die „Welle der Empörung“groß gewesen. Aufgehört habe bis heute keines der 3500 Vereinsmitglieder, sagt sie – obwohl einige es angedroht hätten. „Ich habe auch den Eindruck, dass die Eltern sich sicherer fühlen.“
In ganz Bayern fuhren Mitarbeiter der Jugendämter in den vergangenen Jahren von Verein zu Verein, um alle Fragen von Ehrenamtlichen zu beantworten und das Gesetz möglichst schnell umzusetzen. Im Landkreis Neu-Ulm etwa, dem mit Blick auf die Einwohnerzahl zweitgrößten in Schwaben, habe es 350 Informationsgespräche gegeben, heißt es aus dem Landratsamt. Auch Christine Hagen hat so manches
von innen gesehen. Sie leitet die Abteilung für Familie, Bildung und Soziales im Landratsamt Augsburg und schätzt, dass in ihrem Kreis ungefähr 900 Gruppen in der Jugendarbeit betroffen sind. Heute hätten sich die Widerstände gegen das Führungszeugnis „total aufgelöst“, erzählt sie. Ob die Vereine ihre Pflicht aber konsequent einhalten und das Führungszeugnis wie vorgegeben alle fünf Jahre neu einfordern, könne man im Landratsamt
nicht prüfen. Das sei bei tausenden Ehrenamtlichen nicht zu schaffen.
Wer ein erweitertes Führungszeugnis beantragen muss, entscheiden Vereinsführungen und Kommunen. Im Landkreis Günzburg zum Beispiel hatten mehrere Gemeinden Probleme, Helfer für ihre Ferienprogramme anzuwerben. Deshalb wurden die Richtlinien etwas gelockert. Ein Imker, der Kindern einige Stunden lang etwas über Bienen erzählt, brauche kein FühVereinsheim