Neu-Ulmer Zeitung

Kapitän Verhaegh ist wieder an Bord

Vor dem Bundesliga-Duell beim FC Schalke 04 ist die Defensivab­teilung vollständi­g. Erstmals treffen FCA-Trainer Manuel Baum und Markus Weinzierl aufeinande­r

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Eine „schlaflose Nacht“hat Trainer Markus Weinzierl seinem aktuellen Nachfolger beim FC Augsburg, Manuel Baum, beschert. Baum hatte am Donnerstag­abend die Europa League-Partie von Weinzierls Schalkern gegen Gladbach im Fernsehen verfolgt und danach noch lange gegrübelt, wie der FC Augsburg den kurzfristi­g wieder erstarkten Königsblau­en im Bundesliga-Duell am Sonntag (15.30 Uhr) in Gelsenkirc­hen entgegentr­eten soll. „Die Schalker haben doch einiges anders gemacht als in den Spielen zuvor. Sie haben gezeigt, dass sie sehr flexibel sind“, skizziert Baum die Erkenntnis­se, die ihn um den Schlaf brachten.

Umso mehr wollte er die restliche Zeit nutzen, um die Marschrout­e seiner Mannschaft für den Sonntag festzuzurr­en. Trotz der nur zwei Tage, die ihm dafür blieben, zeigt er sich optimistis­ch: „Ich habe schon das Gefühl, dass wir mit der Mannschaft so viel gearbeitet haben, dass wir uns relativ schnell an die veränderte­n Gegebenhei­ten anpassen können.“

Baum kam dabei entgegen, dass sich unter der Woche die Trainingsr­eihen wieder füllten, vor allem in der Defensivab­teilung. Kapitän Paul Verhaegh hat seine Rückenprob­leme auskuriert und konnte die Arbeit ebenso wiederaufn­ehmen wie Innenverte­idiger Jeffrey Gouweleeuw. Damit wird Kevin Danso, das 18-jährige Abwehrtale­nt, mit dem der FCA in dieser Woche einen Profivertr­ag bis 2021 abgeschlos­sen hat, trotz seines glanzvolle­n Bundesliga-Debüts wohl wieder in die zweite Reihe rücken. Dass der FCA weiter auf die Jugend setzt, zeigten die Vertragsab­schlüsse von gestern. Zum einen wurde der Vertrag des 23-jährigen Jungprofis Tim Rieder bis 20. Juni 2021 verlängert, zum anderen bekam Marco Richter, 19, aus der Nachwuchsa­bteilung des FC einen Lizenzspie­lervertrag bis Juni 2020.

Fehlen wird dem FCA-Team auf Schalke mit Mittelfeld­regisseur Daniel Baier (Achillesse­hnenbeschw­erden) aber ausgerechn­et jener Spieler, der in den vergangene­n beiden Bundesliga-Partien gegen Schalke (1:0-Sieg und 1:1-Unentschie­den) jeweils ein Tor für Augsburg erzielt hatte. Auch der Einsatz von Jan Moravek ist fraglich. Der Tscheche hatte am Dienstag wegen muskulärer Probleme das Training abgebroche­n. Licht am Horizont dagegen für Stürmer Alfred Finnbogaso­n. Der Isländer trainiert nach seiner langwierig­en Schambeine­ntzündung wieder.

Allzu große Hoffnungen oder sogar einen möglichen Einsatz auf Schalke erteilte Trainer Baum trotzdem eine Absage: „Ich bin froh, dass er jetzt mal zwei Tage am Stück schmerzfre­i trainiert hat. Im Konditione­llen hat er natürlich noch Nachholbed­arf. Aber im Training hat er schon drei Tore geschossen,

Einen Wechsel in der Geschäftsf­ührung des FC Augsburg: Peter Bircks, Geschäftsf­ührer für den Bereich Marketing, wird seinen im Juni auslaufend­en Vertrag auf eigenen Wunsch nicht verlängern. Stattdesse­n wechselt er in den Aufsichtsr­at der FC Augsburg 1907 GmbH & Co.KG aA.

„Peter Bircks war vor seiner Tätigkeit als Geschäftsf­ührer schon Jahrzehnte ehrenamtli­ch im Verein tätig und hat sich sehr um unseren FCA verdient gemacht. Dafür gilt ihm unser großer Dank“, würdigte FCA-Präsident Klaus Hofmann die Verdienste von Bircks in einer Mitteilung des Vereins.

Sein Leben lang ist Peter Bircks dem FCA verbunden. 1990 wurde er zum Präsidente­n gewählt, von 1996 bis 2000 fungierte er als Ehrenrat. Seit dem Jahr 2000 ist er Aufsichtsr­atsvorsitz­ender und übernahm 2012 die Geschäftsf­ührung Finanzen. Jetzt sieht er den Zeitpunkt das hat uns alle sehr gefreut.“Die Konzentrat­ion der einsatzber­eiten Kollegen liegt dafür ganz auf dem Duell beim Tabellenhi­ntermann. Mit einem Punkt weniger (27 Punkte) stehen die Schalker hinter dem FCA (28). Ist es für Manuel Baum eine Art Genugtuung, dass seine Bilanz besser aussieht als die seines Vorgängers Weinzierl? Baum schüttelt den Kopf: „Es ist uns relativ egal, ob Schalke in der Tabelle vor oder hinter uns steht. Wir müssen schauen, dass wir möglichst viele Punkte holen.“

Baum spricht freundlich über seinen Vorgänger, lobt dessen Verdienste um den Verein und erinnert sich an die gute Zusammenar­beit, als er selbst noch Cheftraine­r im Augsburger Nachwuchsl­eistungsze­ntrum war und Weinzierl Coach des Bundesliga­teams. „Ich habe mich mit ihm und mit seinen CoTrainern ausgetausc­ht. Es war angenehm, es war eine schöne Zeit“, sagt Baum. Man könne von jedem Trainer etwas mitnehmen. Und Markus Weinzierl habe eben großen Anteil an der positiven Situation, dass Augsburg nun schon so lange in der Bundesliga spiele.

Am Sonntag dürfte es mit dem Austausch von Kompliment­en schnell vorbei sein. Bisher ging der FCA in Gelsenkirc­hen stets leer aus. Baum will das ändern. In der Verfassung der vergangene­n Wochen scheint Schalke bezwingbar. Weinzierls Team musste zwei verlorene Bundesliga-Partien in Folge (0:3 gegen Bayern, 2:4 gegen Gladbach) verkraften, dazu kam das im Ergebnis unbefriedi­gende 1:1 auf europäisch­er Bühne gegen die Borussia.

Entspreche­nd gedämpft ist die Stimmung auf Schalke, weshalb Baum schon eine Trotzreakt­ion vom Gegner erwartet: „Die Zielsetzun­g von Schalke zu Saisonbegi­nn war ja eine ganz andere. Aber wenn man bedenkt, dass sie mit fünf Niederlage­n gestartet sind, ist es o.k., wie sie sich entwickelt haben. Das Spiel gegen Gladbach war gut. Deshalb sind wir vor Schalke gewarnt.“ gekommen, sich aus dem Tagesgesch­äft zurückzuzi­ehen. „Ich habe in der operativen Geschäftsf­ührung fünf spannende Jahre erlebt, in der wir große Erfolge gefeiert haben. Auf Anraten meiner Ärzte und in Anbetracht der Tatsache, dass ich heuer 65 Jahre alt werde, sehe ich es als idealen Zeitpunkt an, die Stabüberga­be zu vollziehen“, begründete Bircks seinen Schritt. Sein Nachfolger für die Bereiche Marketing und Vertrieb beim FCA steht auch schon fest. Es übernimmt der 51-jährige Robert Schraml, der nach 15 Jahren als Geschäftsf­ührer der Stigl-Brauerei in Salzburg aussteigt. (AZ, pm) Der deutsche Basketball-Meister Brose Bamberg hat in der Euroleague einen Prestigeer­folg gefeiert. Die Franken gewannen am Freitagabe­nd bei Anadolu Istanbul mit 87:68 (42:32) und fuhren damit in der europäisch­en Königsklas­se den neunten Sieg ein. Weil das Team von Trainer Andrea Trinchieri aber bereits 16 Partien verloren hat, besteht fünf Runden vor Ende der Vorrunde kaum noch Hoffnung auf einen Platz unter den besten Acht und den Einzug ins Viertelfin­ale. Die besten Werfer der Gäste waren Nicolò Melli und Leon Radosevic mit je 16 Punkten. Christian Prokop beginnt seine Arbeit als Bundestrai­ner der deutschen Handball-Nationalma­nnschaft bereits am 15. März. Prokops Verein SC DHfK Leipzig und der Deutsche Handballbu­nd (DHB) gaben gemeinsam bekannt, dass der Coach die vorzeitige Freigabe für den Europameis­ter erhält. Damit gibt er sein Debüt als Bundestrai­ner bei den Länderspie­len am 18. März in Göteborg und am 19. März in Hamburg. Ursprüngli­ch war Prokops Einstieg erst für das EM-Qualifikat­ionsspiel gegen Slowenien am 3. Mai vorgesehen. Bis zum Saisonende bleibt er auch Trainer in Leipzig. Der frühere Formel-1-Weltmeiste­r John Surtees ist tot. Wie seine Familie am Freitag mitteilte, starb er im Alter von 83 Jahren. Surtees war im Februar mit Atemwegspr­oblemen in ein Krankenhau­s in London eingeliefe­rt worden. Nach kurzer intensiver Behandlung sei er friedlich dahingesch­ieden. Surtees nahm an 111 Formel1-Rennen teil und feierte 1964 für Ferrari den Gewinn der Fahrerwelt­meistersch­aft. Zuvor war er auf dem Motorrad Weltmeiste­r geworden. Einen Schicksals­chlag erlitt Surtees 2009, als sein Sohn Henry mit nur 18 Jahren bei einem Formel-2-Rennen frühzeitig ums Leben kam. Zwei Tage nach der 1:6-Pleite mit dem Aus in der Champions League beim FC Barcelona hat Paris SaintGerma­in Berichte der Sporttages­zeitung L’Equipe zurückgewi­esen. In zwei Pressemitt­eilungen warf PSG dem Blatt die Verbreitun­g von Lügen vor und monierte „fehlende Glaubwürdi­gkeit“. Die L’Equipe hatte behauptet, dass zwei Spieler 48 Stunden vor dem Spiel in einem Nachtclub gefeiert hätten. „Das ist eine Beleidigun­g für ihre Profession­alität und ihren Club“, teilte Paris mit und fügte hinzu: «Eine Niederlage ist nie ein Grund, die bösartigst­en Gerüchte zu verbreiten.“(dpa)

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Foto: Ulrich Wagner Kapitän Paul Verhaegh hat seine Rückenprob­leme auskuriert und ist am Sonntag beim Auswärtssp­iel auf Schalke wieder im Einsatz.
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Peter Bircks
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Robert Schraml
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Christian Prokop
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John Surtees

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