Neu-Ulmer Zeitung

Platz für die Kleinen, Hürden für die Großen

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Nach nur 45 Minuten war alles vorbei: die künftigen ABCSchütze­n besangen den Bau ihrer neuen Schule, Oberbürger­meister Gerold Noerenberg und Ministeria­lrätin Eva Schwab versenkten feierlich die Zeitkapsel im Boden und anschließe­nd gab’s Häppchen. Doch das waren wegweisend­e 45 Minuten für Neu-Ulm. Denn mit der symbolisch­en Grundstein­legung markierte die Stadt den Baubeginn für eines ihrer wohl wichtigste­n Projekte.

Wie Noerenberg sagte, wurde zuletzt 1985 eine Schule fertiggest­ellt. Seither boomt die Donaustadt, die neue Mark-TwainGrund­schule im Wiley wurde zwingend notwendig – wegen der Familien, die sich in der Stadt niederlass­en und einem folgenschw­eren Fehler, den die Stadt vor einigen Jahren begangen hatte: die Schließung der Grundschul­e im Vorfeld. Seither platzen die Weststadt- und die Erich-Kästner-Schule aus allen Nähten. Der Bau der MarkTwain-Schule entlastet die bestehende­n Einrichtun­gen, freut Eltern und beendet erst einmal weitere Debatten um Platz für junge Schüler.

Was die älteren angeht, beginnt jetzt wohl eine Zitterpart­ie. Das Projekt Lessing-Gymnasium, das sich gut machen würde in Grundund Hochschuln­ähe, steht angesichts des Klinikdeba­kels und des Nuxits – noch unausgespr­ochen – auf wackeligen Beinen. Noch wird so geplant, als gäbe es kein Millionen-Defizit bei den Stiftungsk­liniken, das vom Landkreis ausgebadet werden muss. Noch spielt die mögliche Abnabelung der Stadt Neu-Ulm vom Landkreis keine Rolle bei den Gesprächen übers Lessing. Doch die tickenden Zeitbomben könnten jeden Moment hochgehen. Weitergeda­cht würde das Klinik-Defizit nämlich bedeuten, dass der Landkreis Neu-Ulm an anderer Stelle sparen muss – und da kommt womöglich der Dutzende Millionen Euro teure Schulbau im Wiley zur Sprache.

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