Lob für den „Lear“
Die Premiere der Shakespeare-Tragödie beeindruckt das Publikum. Das liegt auch am Darsteller des alten Königs
Vater und Tochter im realen Leben spielen Vater und Tochter auf der Bühne: Der erste Auftritt von Heiner Stadelmann am Theater Ulm – in der Titelrolle von Shakespeares „König Lear“– neben seiner Tochter Aglaja (als Regan) berührte und begeisterte die Zuschauer bei der Premiere. Viel Lob gab es insgesamt für Andreas von Studnitz’ Inszenierung.
Ilka Dangel kann nach dem Schlussapplaus ihre Rührung kaum verbergen. „Die Inszenierung ist gut, wirklich gut“, lobt die Ulmerin. „Ich hätte nicht gedacht, dass einem das Stück so unter die Haut geht. Heiner Stadelmann hat fantastisch gespielt. Das Ganze ist gelungen, für mich perfekt gelungen. Freilich gibt es eine Szene, wo ich wegsehen musste, aber ich finde die Aufführung perfekt.“
„Ich finde es großartig“, lobt Samira Mayer aus Nersingen Studnitz’ Inszenierung der ShakespeareTragödie. „Die Bühne war toll ausgeleuchtet und auch das Bühnenbild klasse – das war der Hammer! Die Leistung der Schauspieler ist super, wobei mir vor allem der Darsteller des alten Königs sehr gefallen hat und auch Christel Mayr als Narr.“
Auch Sieglinde Bley hat das Spiel von Heiner Stadelmann am meisten beeindruckt. „Er war ganz, ganz toll. Emotional so intensiv. Aber auch seine Tochter sehe ich gern als Schauspielerin, sie war heute Abend auch überzeugend.“Sie habe diese Shakespeare-Tragödie leider bislang nicht gekannt, sagt die Ulmerin. „Aber sie hat mich sehr beeindruckt.“
„Eine tolle Arbeit“, lobt Christian Brenner aus München. „Die Aktualität von Shakespeares Themen wird hier sehr sichtbar gemacht. Die Intrigen, das Mobbing, die Gier, die Eitelkeit, die Geschlechterkämpfe.“In der Inszenierung werde deutlich, wie ineinander verwoben die verschiedenen Geschichten und Handlungsstränge der Tragödie sind. „Das hat nur Shakespeare geschafft, keiner vor ihm und keiner nach ihm!“, ist der Münchner überzeugt. „Und Heiner Stadelmann war unglaublich, ganz unglaublich gut.“
„Eine ganz großartige Inszenierung!“, lobt Ralf Rainer Reimann, selbst Leiter des Ulmer Akademietheaters. „Klasse!“Ihm gefällt die Idee des Wechsels zwischen deutscher Alltagssprache und dem Englischen der Renaissance, der Sprache Shakespeares. „Der Abend ist von einer großen Ästhetik, ausgeleuchtet von einem großartigen Licht, und auch das Bühnenbild ist stimmig. Und es passieren praktisch keine unpassenden Albernheiten.“Er sei sehr beeindruckt, sagt der Ulmer. „Es war einfach rund und toll.“
„Es ist eine besondere Idee, für die wichtigen Passagen das alte Versmaß zu verwenden und für die meisten Handlungen Gegenwartssprache“, findet Margarete Schenk. „Das war toll gemacht“, lobt die Neu-Ulmerin. „Nur der Werbespruch ‘Mit dem zweiten sieht man besser’ ausgerechnet in der Szene, als dem Grafen von Gloucester die Augen ausgerissen werden, das war ungeschickt. Und Hut ab vor Heiner Stadelmann! Er ist als Gast eine echte Bereicherung fürs Ensemble.“O
Karten für die weiteren Vorstellungen, die nächste heute, Samstag, 20 Uhr, gibt es an der Theater kasse, Telefon 0731/161 4444, unter theater.ulm.de oder an der Abendkasse. Der Berliner Künstler Uli Westphal bestreitet die nächste Ausstellung im Museum der Brotkultur: „Feldstudien“wird morgen, Sonntag, um 11 Uhr eröffnet. Zu sehen sind in der Ausstellung mehr als 100 Fotografien, Grafiken und Objekte, die sich mit der Wahrnehmung, Darstellung und Veränderung von Naturprodukten, vor allem Gemüse und Obst, auseinandersetzen. Zur Einführung in die Ausstellung spricht Museumsleiterin Isabel Greschat. Die „Feldstudien“laufen bis einschließlich 18. Juni im Salzstadel. (az) Gregorianik trifft auf Pop: Das bulgarische Vokaloktett „The Gregorian Voices“tritt am Montag, 13. März, in der Ulmer Pauluskirche auf. In schlichten Mönchskutten interpretieren die Sänger gregorianische Choräle, orthodoxe Gesänge und Madrigale, aber auch Hits der vergangenen Jahrzehnte, etwa Rod Stewards „I am Sailing“. Konzertbeginn ist um 19.30 Uhr. (az)
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Karten gibt es bei Blende 22, Neu Ulm, Telefon 0731/6021597, oder an der Abendkasse.