Jeder dritte Straftäter ist ein Ausländer
Zahl der Einbrüche stagniert in Bayern. Mehr Gewalt- und Drogendelikte
Die Flüchtlingskrise schlägt sich jetzt auch in der bayerischen Polizeistatistik nieder. „Wir haben eine deutliche Zunahme bei den Straftaten von Zuwanderern“, betonte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Montag in München. Insgesamt ist die Zahl der Straftaten in Bayern im vergangenen Jahr um 3,3 Prozent auf 614 520 Delikte gestiegen. Dabei haben vor allem Gewalttaten, Körperverletzungen, Internet- und Drogendelikte zugenommen. Verstöße gegen das Ausländerrecht wie illegale Einreisen sind hier nicht berücksichtigt.
Nach Herrmanns Angaben waren von rund 275000 Tatverdächtigen im Vorjahr gut 180 000 Deutsche und knapp 95000 Ausländer. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen stieg so innerhalb von vier Jahren von 25,4 auf 34,4 Prozent. Vor allem an Gewalttaten waren Flüchtlinge dabei überdurchschnittlich häufig beteiligt. In mehr als der Hälfte der Fälle handelte es sich allerdings um leichte Körperverletzung – und in vielen Fällen war auch das Opfer ein Flüchtling. Der Hinweis auf die wachsende Ausländerkriminalität habe „nichts mit einem Generalverdacht gegen alle Flüchtlinge zu tun“, betonte der Minister: „Es wäre aber auch falsch, mögliche Gefahren für die innere Sicherheit infolge der Flüchtlingssituation schlichtweg zu ignorieren.“
Während die Zahl der Straftaten bayernweit gestiegen ist, stemmt sich das Augsburger Polizeipräsidium, das auch für die Kreise Augsburg, Aichach-Friedberg, Dillingen und Donau-Ries zuständig ist, gegen diesen Trend. Die Zahl der erfassten Taten ist hier sogar leicht gesunken – auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2007. Nordschwaben sei die einzige Region in Bayern, in der es einen Rückgang bei den Straftaten gegeben habe, sagte Polizeipräsident Michael Schwald. Erfolgreich war die nordschwäbische Polizei auch im Kampf gegen Einbrecher. Die Zahl der Wohnungseinbrüche sank von 641 Fällen im Jahr 2015 auf 550 Fälle im Vorjahr.
Besonders sicher lebt es sich im südlichen Schwaben. Während in ganz Bayern rein statistisch auf 100 000 Einwohner knapp 4800 Delikte kommen, sind es im Allgäu und den Kreisen Günzburg und NeuUlm nur 4100. Das größte Problem hier ist der Anstieg der Wohnungseinbrüche. „Wir verzeichnen seit Jahren wachsende Zahlen“, sagte Werner Strößner, der Präsident des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/ West in Kempten. Wurden 2012 noch 292 Einbrüche registriert, so waren es im vergangenen Jahr 503.
Tendenziell steigt die Zahl der Einbrüche in Südbayern, während sie in Nordbayern sinkt. Knapp die Hälfte der Täter stammte nicht aus Deutschland, sondern vor allem aus Rumänien, der Türkei, Ungarn und Serbien. Die oft international agierenden Banden arbeiteten zudem immer professioneller, der durch die Einbrüche verursachte Schaden stieg daher auf 28,9 Millionen Euro.
Wie sicher es sich in Bayern lebt, analysiert Holger Sabinsky-Wolf im