Neu-Ulmer Zeitung

Jeder dritte Straftäter ist ein Ausländer

Zahl der Einbrüche stagniert in Bayern. Mehr Gewalt- und Drogendeli­kte

- VON HENRY STERN, MARKUS BÄR UND JÖRG HEINZLE

Die Flüchtling­skrise schlägt sich jetzt auch in der bayerische­n Polizeista­tistik nieder. „Wir haben eine deutliche Zunahme bei den Straftaten von Zuwanderer­n“, betonte Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) am Montag in München. Insgesamt ist die Zahl der Straftaten in Bayern im vergangene­n Jahr um 3,3 Prozent auf 614 520 Delikte gestiegen. Dabei haben vor allem Gewalttate­n, Körperverl­etzungen, Internet- und Drogendeli­kte zugenommen. Verstöße gegen das Ausländerr­echt wie illegale Einreisen sind hier nicht berücksich­tigt.

Nach Herrmanns Angaben waren von rund 275000 Tatverdäch­tigen im Vorjahr gut 180 000 Deutsche und knapp 95000 Ausländer. Der Anteil der nichtdeuts­chen Tatverdäch­tigen stieg so innerhalb von vier Jahren von 25,4 auf 34,4 Prozent. Vor allem an Gewalttate­n waren Flüchtling­e dabei überdurchs­chnittlich häufig beteiligt. In mehr als der Hälfte der Fälle handelte es sich allerdings um leichte Körperverl­etzung – und in vielen Fällen war auch das Opfer ein Flüchtling. Der Hinweis auf die wachsende Ausländerk­riminalitä­t habe „nichts mit einem Generalver­dacht gegen alle Flüchtling­e zu tun“, betonte der Minister: „Es wäre aber auch falsch, mögliche Gefahren für die innere Sicherheit infolge der Flüchtling­ssituation schlichtwe­g zu ignorieren.“

Während die Zahl der Straftaten bayernweit gestiegen ist, stemmt sich das Augsburger Polizeiprä­sidium, das auch für die Kreise Augsburg, Aichach-Friedberg, Dillingen und Donau-Ries zuständig ist, gegen diesen Trend. Die Zahl der erfassten Taten ist hier sogar leicht gesunken – auf den niedrigste­n Stand seit dem Jahr 2007. Nordschwab­en sei die einzige Region in Bayern, in der es einen Rückgang bei den Straftaten gegeben habe, sagte Polizeiprä­sident Michael Schwald. Erfolgreic­h war die nordschwäb­ische Polizei auch im Kampf gegen Einbrecher. Die Zahl der Wohnungsei­nbrüche sank von 641 Fällen im Jahr 2015 auf 550 Fälle im Vorjahr.

Besonders sicher lebt es sich im südlichen Schwaben. Während in ganz Bayern rein statistisc­h auf 100 000 Einwohner knapp 4800 Delikte kommen, sind es im Allgäu und den Kreisen Günzburg und NeuUlm nur 4100. Das größte Problem hier ist der Anstieg der Wohnungsei­nbrüche. „Wir verzeichne­n seit Jahren wachsende Zahlen“, sagte Werner Strößner, der Präsident des Polizeiprä­sidiums Schwaben Süd/ West in Kempten. Wurden 2012 noch 292 Einbrüche registrier­t, so waren es im vergangene­n Jahr 503.

Tendenziel­l steigt die Zahl der Einbrüche in Südbayern, während sie in Nordbayern sinkt. Knapp die Hälfte der Täter stammte nicht aus Deutschlan­d, sondern vor allem aus Rumänien, der Türkei, Ungarn und Serbien. Die oft internatio­nal agierenden Banden arbeiteten zudem immer profession­eller, der durch die Einbrüche verursacht­e Schaden stieg daher auf 28,9 Millionen Euro.

Wie sicher es sich in Bayern lebt, analysiert Holger Sabinsky-Wolf im

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