Wie ein Mädchen den Taliban die Stirn bot
Die Junge Ulmer Bühne erzählt die Geschichte von Malala in einem Tanzstück für Schüler. Die sollen dabei einiges lernen
Die Junge Ulmer Bühne (JUB) bringt die Geschichte der pakistanischen Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai ins Alte Theater – als Tanzstück für Kinder ab zehn Jahren. Nick Woods bekannter Monolog „Malala – Mädchen mit Buch“sei ihr als Grundlage für die Umsetzung ihrer Idee zu einer Inszenierung nicht so recht passend erschienen, sagt Choreografin Judith Seibert. Sie wollte die Biografie der heute 19-jährigen Kinderrechtlerin weniger mit Worten als mit Emotionen auf die Bühne bringen. „Ein Taliban-Angriff auf der Bühne ist für Zehnjährige schwer zu verarbeiten. Ich wollte einen Zugang schaffen, der auch Kindern etwas sagt.“So entwickelte die Tänzerin und Tanzlehrerin Seibert die Choreografie für das Stück „Malala“, das am Mittwoch, 22. März, mit Ines Meißner in der Titelrolle Premiere hat.
Zwei Hoffnungen verbindet Seibert, die die Gesamtleitung des Stückes hat, mit der Inszenierung: „Die eine, dass Kinder sich überlegen, dass Schule gar nicht so doof ist und Lernen eine positive Sache“, erklärt sie. „Und die zweite, größere, dass sie selbst aktiv werden. Dass sie hinterfragen, gerade in der Schule, und nicht einfach hinnehmen und wiedergeben.“Sie selbst bewundere Malala für ihren Mut und empfinde es als Glück, dass aus dem Mädchen widerfahrenen Unglück etwas Positives entstanden ist und sie zum Vorbild vieler wurde – wenngleich sie auch die Kritik an deren professioneller Vermarktung ein wenig verstehe, berichtet Seibert. Sie selbst und Anjuska Dabanovic verkörpern im Stück zwei von 66 Millionen pakistanischen Mädchen, denen die Taliban Bildung verwehrten.
Weil das Tanztheaterstück für Schüler ab zehn Jahren gedacht ist, weil vor allem Schulklassen als Zuschauer erwartet werden, und weil deren Lehrer Möglichkeiten der Vorbereitung auf den Theaterbesuch bekommen sollen, gibt es morgen, Mittwoch, 15. März, ab 17 Uhr an der JUB-Probebühne in der Oberen Donaubastion eine Einführung speziell für Pädagogen. Die JUBMacher schufen eine ausführliche theaterpädagogische Materialmappe zum Stück. Darin wird nicht nur die Geschichte der im Juli 1997 im Nordwesten Pakistans geborenen Lehrerstochter Malala Yousafzai erzählt, die auf Vermittlung ihres Vaters hin für den britischen Sender BBC einen Blog über den alltäglichen Terror der islamistischen Taliban schrieb – über den Zwang, sich