Neu-Ulmer Zeitung

Ciao Bello!

Alfa Romeo bringt mit dem Stelvio einen emotionale­n Italo-SUV in die Premium-Liga. So fährt er sich

- VON MICHAEL GEBHARDT

Lange war es ruhig um Alfa Romeo. Nur alle paar Jahre schafften es die Italiener, ein neues Modell auf den Markt zu bringen. Seit 2016 aber scheint es aufwärtszu­gehen: Erst ging die Marke mit der Limousine Giulia in die Offensive. Jetzt schiebt sie einen SUV nach, den nach dem Stilfser Joch benannten Stelvio. Beide verfolgen ein großes Ziel: Niemand Geringerem als BMW sollen sie in die Parade fahren.

Um das zu erreichen, hat sich die Fiat-Tochter eine Heckantrie­bsPlattfor­m zugelegt, die im Stelvio serienmäßi­g zum Allrad erweitert wird. Anders als bei den meisten SUV geht hier also auf trockener Straße die gesamte Kraft nach hinten und nur bei Bedarf wird die Vorderachs­e mit Drehmoment versorgt; das allein sorgt schon für eine gewisse Grundsport­lichkeit. wohl kaum gefragt ist. Während sich der Diesel laut EU-Norm mit 4,8 Liter je 100 Kilometer begnügt, laufen beim Otto mindestens sieben Liter durch die Benzinleit­ung. Wer partout einen Fremdzünde­r haben will – und nicht so sehr aufs Geld schauen muss –, der wartet vielleicht besser auf das Top-Modell Quadrifogl­io Verde, dem ein 510-PS-Sechszylin­der Beine macht.

Egal, für welches Triebwerk man sich entscheide­t, eins eint alle Stelvios: das gute Platzangeb­ot – und zwar nicht nur vorne, sondern auch auf der Rückbank. Die bequemen Sitze sind durchaus langstreck­entauglich und mit 525 Litern Volumen ist auch der Kofferraum urlaubstau­glich dimensioni­ert. Dazu gibt es ein aufgeräumt­es Cockpit mit äußerst wenigen Tasten und Schaltern; fast alles wird über den MultiMedia-Touchscree­n gesteuert.

Allerdings muss die Fiat-Tochter in Sachen Infotainme­nt noch etwas nachbesser­n, will sie der deutschen Konkurrenz Paroli bieten, und auch das Kombiinstr­ument wirkt, verglichen mit den Hightech-Anzeigen anderer Hersteller, antiquiert – oder klassisch, wie Alfa-Fans sagen würden. Während man darüber mit italienisc­her Gelassenhe­it hinwegsehe­n kann, bietet die Qualität durchaus Anlass zur Kritik: Die verwendete­n Materialie­n sind okay, aber nicht wirklich hochwertig, und die Verarbeitu­ng hat Luft nach oben. Das fällt leider gleich nach dem Einsteigen auf, wenn die rechte Hand zum etwas labbrigen Automatikw­ählhebel greift und schlecht entgratete­n Kunststoff fühlt. Bühne frei für einen großen Klassiker: Renault bringt seine sportliche Tochter-Marke Alpine zurück. Das erste Serienmode­ll mit dem traditions­reichen Kürzel A110 haben die Franzosen auf dem Genfer Salon (bis 19. März) enthüllt und die Auslieferu­ng zum Ende des Jahres angekündig­t. Preise für das Serienmode­ll, das mit 4,18 Metern so kurz ist wie ein Clio, nannte Renault noch nicht. Die ersten Exemplare der Startserie kosten knapp 60 000 Euro und waren bereits nach fünf Tagen ausverkauf­t, so der Hersteller.

Das in Anlehnung an das Original aus den 1960er Jahren gezeichnet­e Coupé ist dem Hersteller zufolge wie schon vor über 50 Jahren dem Leichtbau verpflicht­et und kommt deshalb mit einer Aluminium-Karosserie, die das Gewicht auf 1080 Kilo drückt. So reicht dem Zweisitzer ein vergleichs­weise bescheiden­er 1,8-Liter-Motor mit 252 PS für spektakulä­re Beschleuni­gungswerte: Von 0 auf 100 km/h schnellt die Alpine in 4,5 Sekunden. Die Höchstgesc­hwindigkei­t wurde noch nicht genannt, wird aber auf jeden Fall über 250 km/h liegen.

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Foto: Alfa Romeo Der Name ist Programm, ein bisschen zumindest: Der Alfa Romeo Stelvio wurde nach einem der spektakulä­rsten Gebirgspäs­se der Alpen, dem Stilfser Joch (italienisc­h: Passo dello Stelvio) benannt. Nicht nur dort macht er Bella Figura.
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Foto: afp Einer der Stars in Genf: Die neue alte Re nault Alpine.

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