Der Seiteneinsteiger
Lothar Schäfer ist der Chef des Modehauses Adler. Seine Wurzeln liegen jedoch fernab der Mode – aufgewachsen ist er zwischen Maschinen
In Zeiten von Zalando und Amazon gehören Modehäuser zu den bedrohten Arten. Ein paar Ketten aber sind nach wie vor quicklebendig: Das Modehaus Adler expandiert von Jahr zu Jahr und schlägt sich gut an der Börse. Der Mann hinter dem Erfolgskonzept ist Lothar Schäfer – ein Vorstandsvorsitzender, der sich auch durch schlechte Nachrichten nicht aus dem Konzept bringen lässt.
Denn vor rund einem Jahr ging der Großaktionär Steilmann pleite. Und der hielt nicht nur die Aktienmehrheit von Adler, sondern war auch ein wichtiger Zulieferer für die Modekette. Lothar Schäfer reagierte darauf völlig unbeeindruckt. In Interviews bezeichnete er Steilmann als „nicht systemrelevant“, gleichzeitig kaufte der 51-Jährige die Markenrechte von Steilmann. Expansion ist für Schäfer ein bedeutendes Thema, das er hartnäckig verfolgt. Sechs neue Niederlassungen hat die Modekette allein im vergangenen Jahr eröffnet. Dabei ist das Unternehmen in Deutschland bereits stark vertreten. 156 Standorte betreibt Adler im Bundesgebiet, dazu kommen noch 22 in Österreich, drei in Luxemburg und zwei in der Schweiz.
Lothar Schäfers Fachgebiet ist eigentlich nicht die Mode. Nach der Schule studierte er Maschinenbau in Köln und wurde Diplom-Ingenieur. Das sei für ihn naheliegend gewesen: „Ich komme ursprünglich aus dem Landmaschinen-Bereich. Meine Familie hat heute noch einen Handel dafür in der Nähe von Limburg.“Als Ingenieur war er auch tätig – absolvierte aber zeitgleich ein Ökonomiestudium. Mit seinem Masterabschluss in Betriebswirtschaftslehre änderte sich dann auch sein Berufsbild. In diversen Technikunternehmen in Deutschland und der Schweiz arbeitete Schäfer als Produktmanager, später als Marketingleiter. Den technischen Berufen blieb er weiterhin treu – bis 2008 war er Geschäftsführer von Technik-, Maschinenund Kommunikationsfirmen. Der Umstieg in die Modebranche kam eher unvermittelt: „Kein Headhunter der Welt hätte mich für diese Position eingesetzt.“Aber Schäfer hatte bereits zuvor mit den Finanzinvestoren bei Adler gearbeitet – es lag also nahe, ihn auch mit diesem Projekt zu betrauen. Das Wissen zur Mode hat er dann von erfahrenen Kollegen erworben und gleichzeitig seine eigenen technischen Kenntnisse einfließen lassen. „Gemeinsam haben wir einen Weg gefunden, das Unternehmen für die Zukunft zu modernisieren.“Das geschah zum Beispiel durch den Einsatz von Robotern und speziellen Mikrochips, durch die eine automatische Inventur möglich wird.
Einen Ausgleich von der turbulenten Geschäftswelt findet Schäfer im Privaten. Denn der zweifache Vater lebt mit seiner Frau in der ländlichen Idylle – im hessischen Villmar, einem Ort mit knapp 7000 Einwohnern. In seinem Beruf zieht es ihn aber in die weite Welt, gerade in asiatische Länder wie China, Vietnam und Kambodscha. „Ich pendle“, sagt Schäfer, „zwischen beiden Welten.“Christian Gall Zu „Der hohe Preis für die Energiewen de“(Seite 1) vom 13. März: Wie lange eigentlich erzählt man uns noch das Märchen von dem so sehr teuren Strom aus erneuerbaren Energiequellen resp. dem billigen konventionellen Strom? Es wird dabei übersehen bzw. von interessierter Seite absichtlich verschwiegen, dass mit den Erneuerbaren keine Langzeitfolgekosten verbunden sind, während mit dem teilweise immer noch hochgelobten Atomstrom Folgekosten entstehen, die dann über einen unübersehbaren Zeitraum der Steuerzahler zu tragen hat. Der hoch radioaktive Atommüll, dessen Beseitigung im Übrigen bis heute nicht geklärt ist, muss bis zum Ende aller Tage nicht nur sicher gelagert, sondern auch kontrolliert und überwacht werden. Unsere Nachkommen werden uns für dieses Erbe verfluchen.